Aktuelles

HOG Hatzfeld: Rückblick auf das Vereinsjahr 2014

Jubiläumsjahr 2016 fest im Blick

Im Laufe dieses nun zu Ende gehenden Jahres hatten unsere Landsleute die Möglichkeit, an verschiedenen Veranstaltungen der HOG teilzunehmen. Das bedeutendste Ereignis war der Heimattag der Banater Schwaben in Ulm, zu dem sich jedoch weniger Hatzfelder eingefunden hatten als sonst. Auf Einladung der HOG weilte diesmal als Gast in Ulm auch der Hatzfelder Bürgermeister Darius Adrian Postelnicu. Die bei dieser Gelegenheit abgehaltene Arbeitssitzung des HOG-Vorstandes beriet unter anderem über das Jubiläumsjahr 2016. Dann feiert Hatzfeld den 250. Jahrestag der Ansiedlung und der Grundsteinlegung der Kirche.

Die diesjährigen Hatzfelder Tage in der alten Heimat standen für die HOG fast ausschließlich im Zeichen unserer Heimatkirche. In den letzten 18 Monaten, seit der Investitur des neuen Hatzfelder Pfarrers Dr. Davor Lucacela, wurden in Zusammenarbeit mit der Diözese, der Stadtverwaltung und der HOG an der Heimatkirche die ersten dringend notwendigen Sanierungsarbeiten durchgeführt. So hat die Kirche ein neues Dach bekommen, es wurden Drainage- und Isolierungsarbeiten am Fundament der Kirche durchgeführt, der Innen- und Außenputz an den Kirchenmauern wurde bis auf eine Höhe von etwa vier Metern abgetragen und auch der alte Kirchenzaun wurde durch einen neuen ersetzt. Diese Arbeiten waren nur dank der großzügigen Spenden unserer Landsleute und Gönner, allen voran die RAM Stiftung Ulm, die Stadt Hatzfeld, die Gläubigen vor Ort und einige Firmen aus Hatzfeld machbar. Doch für die noch ausstehenden Renovierungsarbeiten, die bis Mitte des Jahres 2016 beendet werden sollen, sind noch erhebliche finanzielle Mittel nötig.

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Im kommenden Jahr finden folgende Veranstaltungen statt, zu denen schon jetzt alle Landsleute herzlich eingeladen sind: Frühlingstreffen der Ortsgruppe Passau-Schärding am 8. März in Neuhaus am Inn; Heimattreffen am Pfingstsonntag (24. Mai) in Großkötz bei Günzburg (es können auch Klassen-, Jahrgangs- und sonstige Treffen durchgeführt werden; bei rechtzeitiger Anmeldung werden Nebenräumlichkeiten zur Verfügung gestellt); Hatzfelder Tage in der alten Heimat am letzten Juli-Wochenende (24.-26. Juli); Kerweihtreffen der Ortsgruppe Passau-Schärding am 25. Oktober in Neuhaus.

Zu seiner traditionellen Herbstsitzung traf sich der HOG-Vorstand am 29. November im Banater Kultur- und Dokumentationszentrum in Ulm. Neben aktuellen Themen (Heimattag, Heimatblatt, Heimatkirche, Hatzfelder Tage) ging es hier auch – nach dem Rücktritt des beim letzten Heimattag gewählten HOG-Vorsitzenden Dr. Manfred Muth – um die Sicherung der Kontinuität der Verbandsarbeit bis zu den vorgezogenen Neuwahlen beim Heimattag 2015. Zum kommissarischen Vorsitzenden wurde der HOG-Ehrenvorsitzende Josef Koch bestimmt.

Das diesjährige Heimatblatt ist zwar mit etwas Verspätung erschienen, die Rückmeldungen sind aber erfreulich, was sich auch in der Spendenbereitschaft unserer Leser ausdrückt. Erneut gab es mehrere Spender, die erstmals mindestens 50 Euro gespendet haben und als Dank die Künstlermonografie Stefan Jäger von Karl-Hans Gross zum Jahresende erhalten werden. Beiträge und historische Fotos für das Heimatblatt 2015 werden von Hans Vastag (E-Mail hansvastag@me.com) oder Josef Koch (E-Mail josef-koch@gmx.net) entgegengenommen.

Allen, die noch ein Weihnachtsgeschenk suchen, empfehlen wir: Heimatbuch Hatzfeld (25 Euro), Künstlermonografie „Stefan Jäger – Skizzen, Studien und Entwürfe (25 Euro), Gedichtband „Buch der Heimat“ von Peter Jung (5 Euro), CD-Postkarte mit der Geschichte Hatzfelds von der Ansiedlung bis in die Gegenwart (8 Euro), CD mit der Geschichte des Hatzfelder Lyzeums (5 Euro), Hatzfelder Heimatblatt, auch ältere Ausgaben (gegen eine Spende), jeweils zuzüglich Versandkosten. Bestellungen sind an Josef Koch zu richten (Tel. 07424 / 4271, E-Mail siehe oben).

Die Landsleute werden gebeten, Familiennachrichten (Geburt, Heirat, Todesfall) zwecks Veröffentlichung in der „Banater Post“ Elisabeth Quint mitzuteilen (Tel. 07222 / 104012, E-Mail elisabeth.quint@arcor.de).

Der Vorstand

(BP, Nr. 23-24 v. 15.12.2014, S. 21)

 

 

HOG Hatzfeld

Sechsbändiges Familienbuch erscheint demnächst

Der HOG-Vorstand kann nun endlich das Erscheinen des neuen Hatzfelder Familienbuches bekanntgeben, auf das viele unserer Landsleute und Banater Familienforscher schon lange gewartet haben. Da es bei der Fortschreibung des Buches für die Zeit nach 1866 nicht möglich war, genaue Verbindungen zu den Daten in dem 1998 erschienenen Familienbuch von Dr. Emmerich Henz für die Zeit von 1766 bis 1866 herzustellen und zudem auch Ungenauigkeiten festgestellt wurden, erscheint nun das neue Hatzfelder Familienbuch in sechs Bänden und umfasst die Jahre von der Ansiedlung 1766 bis 1920. Zum Teil sind auch noch spätere

Familiendaten berücksichtigt. Das von Helga und Anton Hornung bearbeitete sechsbändige Werk wird in diesem Herbst erscheinen. Der Vorstand der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld sowie die Arbeitsgemeinschaft für Veröffentlichungen Banater Familienbücher (AVBF) als Herausgeber bitten alle interessierten Landsleute und Familienforscher, sich vormerken zu lassen. Die sechs Bände werden etwa 175 Euro kosten. Der genaue Preis wird in Abhängigkeit von der Auflagenhöhe festgelegt. Vorbestellungen nimmt Josef Koch, Baldenbergstraße 11, 78549 Spaichingen, Tel. 07424 / 4271, E-Mail josef-koch@gmx.net entgegen.

(BP, Nr. 8 v. 20.04.2015, S. 10)

 

 

HOG Hatzfeld

Historische Fotos und Dokumente gesucht

Im kommenden Jahr feiert unser Heimatstädtchen ein besonderes Jubiläum – 250 Jahre seit der Ansiedlung. Diesen besonderen Jahrestag werden wir hier in der neuen, aber auch – in Zusammenarbeit mit der Hatzfelder Stadtverwaltung, dem Deutschen Forum und der römisch-katholischen Pfarrei – in der alten Heimat gebührend feiern. Diesbezüglich laufen schon die Planungen und erste Vorbereitungen. Sobald das Jubiläumsprogramm konkrete Formen annimmt, werden wir unsere Landsleute mittels „Banater Post“ und Heimatblatt darüber informieren.

Dieses geschichtliche Jubiläum ist auch der Anlass, besonders interessante wie auch historisch wertvolle Fotos oder Dokumente zu unserem Heimatort zu sammeln. Es wäre schade, wenn diese mit dem Ableben der Erlebnisgeneration verlorengingen. Und so rufen wir alle Landsleute auf, uns alte Bilder zuzuschicken, die das Leben unserer Gemeinschaft in der alten Heimat (Schulwesen, kulturelle Veranstaltungen, Vereinswesen, Feste und Feiern, Sport usw.) und die Arbeit der Menschen (Landwirtschaft, Gewerbe, Handel, Industrie) widerspiegeln. Gesucht werden auch Stadt- und Landschaftsansichten, Fotos von repräsentativen Gebäuden usw. Ebenso bitten wir um die Zusendung von Dokumenten von historischem Wert.

Die eingesandten Fotos und Dokumente werden von unserem Landsmann Michael Vastag digitalisiert und anschließend dem HOG-Archiv zugeführt. Wichtig wäre, soweit bekannt, zu jedem uns zugeschicktem Bild, auch einige erklärende Worte zu schreiben. Die interessantesten Einsendungen werden schon im nächsten Heimatblatt (2016) erscheinen.

Bitte schicken Sie die Fotos oder auch andere historisch interessante Dokumente per Post an Michael Vastag, Keltenweg 10, 76532 Baden-Baden oder die selbst gescannten per E-Mail an fotovastag@aol.com. Nach der Erfassung werden alle uns zu Verfügung gestellten Fotos und Dokumente wieder an die Einsender zurückgeschickt.

Der Vorstand

(BP, Nr. 9 v. 05.05.2015, S. 8)

 

 

HOG Hatzfeld: Heimatpfarrer Dr. Davor Lucacela zelebriert die Pfingstmesse

Hatzfelder feiern freudiges Wiedersehen

Wie die Zugvögel zieht es alle zwei Jahre die Hatzfelder in die Günzhalle der Gemeinde Großkötz im Landkreis Günzburg. Bis 1805 gehörte die Gemeinde zu Österreich, es gibt also Parallelen zwischen Hatzfeld und dem jetzigen Treffpunkt. Und noch eine Ähnlichkeit kann in den beiden Wappen ausgemacht werden: Hatzfeld hat einen Storch, Großkötz einen Schwan als Wappentier. Zwei weitere Vögel gesellten sich nun an Pfingsten zu diesen beiden: der Adler im Wappen der Banater Schwaben und natürlich die Taube als Symbol des Heiligen Geistes, zumal zu Pfingsten dessen Aussendung von der Christenheit gefeiert wird. Damit sei den Analogien aber Genüge getan.

Schon am Samstagnachmittag waren Freiwillige wie Norbert Schütz, Renate und Josef Koch, Horst Neidenbach, Josef Remte und Walter Tonţa in der Halle, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Gekommen waren am Pfingstsonntag rund 450 Landsleute aus allen Jahrgängen und aus fast allen Bundesländern, aus Österreich und auch aus Hatzfeld. Zwar wurden etwas weniger Besucher als in den vergangenen Jahren verzeichnet, aber verglichen mit anderen Ortstreffen steht Hatzfeld noch relativ gut da. Der Shuttleservice, auch diesmal von Horst Neidenbach (Günzburg) übernommen, hat bestimmt dazu beigetragen, dass auch ältere Landsleute, die nicht Auto fahren, teilnehmen konnten.

Die Besucher erhielten beim Eintritt als Erinnerung das traditionelle grün-weiße Ansteckbändchen, einen HOG-Kugelschreiber und eine von Dr. Franz Quint gestaltete Einladung mit Programm und wichtigen Informationen zur Kirchenrenovierung und zur bevorstehenden Neuerscheinung des Hatzfelder Familienbuchs (1766-1920). Im Eingangsbereich der Halle war ein gut bestückter Bücherstand aufgebaut, der abwechselnd von Mitgliedern des Vorstandes betreut wurde und ständig gut besucht war.

Das Treffen begann traditionell mit der Begrüßung der Gäste durch den HOG-Ehrenvorsitzenden Josef Koch und der anschließenden Pfingstmesse. Neben Diakon Ferdinand Birzele zelebrierte diesmal der Hatzfelder Heimatpfarrer Dr. Davor Lucacela die Messe und predigte in vorzüglichem Deutsch, obwohl er Kroate ist. Pfarrer Lucacela zog eine Parallele zwischen der Gemeinschaft Christi und der Gemeinschaft der Hatzfelder, unabhängig davon, wo sie leben. Mit warmen Worten bedankte er sich für die bisher eingegangenen Spenden, die ausschließlich in die Renovierung der Heimatkirche investiert werden. Der Chor unter der Leitung von Hedwig Krutsch sang Teile der Schubertmesse. Die Fürbitten wurden von Renate Koch vorgetragen.

Während des Treffens lief mehrmals eine von Hans Krutsch und Günther Schöps zusammengestellte Bildpräsentation über die Renovierungsarbeiten an der Kirche, die von Pfarrer Lucacela kommentiert wurde.

Aus Anlass des 90. Geburtstags des Lehrers und Malers Franz König wurden in einer Ausstellung rund achtzig Bilder von ihm gezeigt. Diese stammen aus der Sammlung des Kunstliebhabers Franz Hensel aus Alexanderhausen, jetzt München, die etwa 125 Gemälde von Franz König zählt. Ebenso zu sehen war eine beeindruckende, von Walther Konschitzky, Hans-Werner Schuster und Joseph Ed. Krämer gestaltete Sonderausstellung, die dem 70-jährigen Gedenken an die Russlanddeporta-tion gewidmet war. Dieses traurigen Ereignisses wurde sowohl während des Gottesdienstes gedacht als auch wenig später, als die drei anwesenden ehemaligen Russland-Verschleppten Elisabeth Rothen, Johanna Russ und Katharina Popescu-Kleer zu einer Fotoaufnahme gebeten wurden. Eine dritte Ausstellung zeigte schließlich auf Roll-Ups Aspekte zur Geschichte der Ulmer Schachteln und der Auswanderung auf diesem für uns Banater Schwaben schicksalhaften Strom.

Nicht nur die Erwachsenen genossen das gemütliche Beisammensein, auch für die Kleinsten gab es verschiedene Angebote. Gerlinde Aicher hatte eine Kinderecke mit Mal- und Bastelutensilien aufgebaut, während Monika Koch-Reisbeck die Kinder für verschiedenste Schminkideen begeistern konnte. Am Nachmittag versammelten sich die Absolventen des Geburtsjahrganges 1950 zu einem Klassentreffen und feierten ein freudiges Wiedersehen.

Da der 2013 neu gewählte Vorsitzende Dr. Manfred Muth nach nur einem Jahr sein Amt niedergelegt hatte, war eine Hauptversammlung mit Neuwahl nötig geworden. Der Rechenschaftsbericht für die Zeitspanne Mai 2013 bis Mai 2015 wurde von Josef Koch, dem Ehrenvorsitzenden der HOG, vorgelegt, der sich nach dem Rücktritt bereiterklärt hatte, die Geschäfte kommissarisch weiterzuführen. Der Bericht bot einen Überblick über die Aktivitäten der HOG in der neuen und in der alten Heimat. Erwähnung fanden unter anderem die Hatzfelder Tage mit Begegnungsnachmittag beim Deutschen Forum, Pressesymposien und Konzerten, die Kirchenrenovierung, die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Stefan-Jäger-Haus, die Hatzfelder Heimattage, die Veranstaltungen der Ortsgruppe Passau-Schärding, die Publikationen der HOG (Heimatblatt und der „Struwwelpeter“ in Hatzfelder Mundart) sowie die im Aufbau befindliche Homepage. Kassenwart Josef Remte legte anschließend den Kassenbericht für das Kalenderjahr 2014 vor, wonach der von Horst Neidenbach erstellte Kassenprüfungsbericht verlesen wurde. Bei der anschließenden Wahl eines neuen HOG-Vorsitzenden, die unter der Leitung von Pfarrer Robert Dürbach stattfand, wurde Josef Koch einstimmig für die nächsten zwei Jahre gewählt.

Zur Tradition der Hatzfelder Heimattreffen gehört auch die Ehrung der ältesten Teilnehmer. Bei den Frauen, die jeweils einen schönen Blumenstrauß erhielten, waren es Susanna Csikos, Elisabeth Rothen, Katharina Popescu-Kleer und Johanna Russ. Und bei den Männern, denen je eine Flasche Banater Schwabenwein überreicht wurde, waren es Anton König, Franz König, Peter Kolbus und Nikolaus Kremm. Ebenfalls geehrt wurden für ihren Einsatz bei den Renovierungsarbeiten an der Heimatkirche mit je einer Ehrenurkunde und einer Stefan Jäger-Künstlermonografie der Hatzfelder Pfarrer Dr. Davor Lucacela und unser in Hatzfeld lebender Landsmann Erwin Zappe.

Der Heimattag fand bei Kaffee und Kuchen und vielen Gesprächen zwischen Verwandten, Freunden, Bekannten, ehemaligen Schul- und Arbeitskollegen oder Nachbarn seinen Ausklang. Als Fazit können wohl alle behaupten, bei einem gelungenen Treffen dabei gewesen zu sein.

Hans Vastag

(BP, Nr. 13 v. 05.07.2015, S. 8)

 

 

Emotionale Begegnungen beim 18. Hatzfelder Stadtfest

Kommendes Jahr: 250-jähriges Jubiläum geplant

Von Iulia Sur

„Es ist die 18. Auflage des Hatzfelder Stadtfestes und somit eigentlich auch die 18. Auflage des ´Kleinen Hatzfelder Treffens` – so wie ich das immer nenne –, wo sowohl die Gäste, die gewesenen Hatzfelder, die jetzt in der ´neuen Heimat` wohnen, als auch die wenigeren noch hier Geblieben, angenehme Momente miteinander verbringen“, sagte Hans Jirkowski, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen (DFD) in Hatzfeld/Jimbolia bei der feierlichen Eröffnung des jüngsten Hatzfelder Festes. Dass „sehr emotionale Momente zu verzeichnen sind, wenn sich alte Freunde, Verwandte hier wieder treffen und manchmal auch ein paar Tränen, Freudentränen, zum Vorschein kommen, denn die Erinnerungen an die Kindheit, die Jugend, die Arbeitsjahre sind ja doch schön“, ergänzt Hans Jirkowski mit bewegter Stimme. Damit ist die traditionsgemäß am ersten Tag an allen Hatzfelder Festtagen organisierte Begegnung beim Sitz des Deutschen Forums in Hatzfeld gemeint.

Mit Buchvorstellungen, Ausstellungen, mehreren Musikkonzerten, einem zweisprachigen Symposium, über verschiedene Sportveranstaltungen bis hin zu einem Festgottesdienst mit Kirchenfenstereinweihung und Vokal- und Instrumentalkonzert bot auch das diesjährige Hatzfelder Stadtfest ein volles Programm. Dazu Josef Koch, der Vorsitzende HOG Hatzfeld, der jedem Hatzfelder Stadtfest beiwohnt: „In diesem Jahr ist es wieder etwas Besonderes. Zum einen haben wir ein Pressesymposium im Pressemuseum mit bestimmten Themen zur Hatzfelder Presse. Es gibt noch viel zu tun, um die Hatzfelder Presse und die in den 150 Jahren erschienenen Presseerzeugnisse auszuwerten. Zum anderen feiern wir das jährliche gemeinsame Begegnungsfest im Hof des Forums und am Sonntag das besondere Fest in der Kirche.“

„Ich glaube, dass zum ersten Mal ein Streichquartett der Temeswarer Musikhochschule ein Konzert in Hatzfeld bietet“, sagte Dr. Johann Fernbach, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat, anlässlich des Auftritts des Streichquartetts „Con anima“ der Musikhochschule Temeswar beim Hatzfelder Fest. Bianca Pomparău (1. Violine), Mariana Radu (2. Violine), Francesca Moldovan (Bratsche) und Daniel Mehedinţi (Cello) sind die vier Mitglieder des Streichquartetts „Con anima“. Im Programm standen ein „Präludium“ des Hatzfelder Komponisten Emmerich Bartzer sowie „Liebesfreud“, „Liebesleid“ und „Schön Rosmarin“, drei Stücke von Fritz Kreisler, einem Wiener Violinisten und Komponisten. Die Initiative des Konzertes und die Leitung des Streichquartetts „Con anima“ sowie die Gestaltung des Musikprogramms gehören Dr. Johann Fernbach.

Gleich drei Bücher wurden im Rahmen der feierlichen Eröffnung des Hatzfelder Stadtfestes vorgestellt: der dritte Band „Personalităţi din Panteonul Jimboliei“ („Persönlichkeiten aus dem Hatzfelder Pantheon“) von Dragomir Ciobanu, Lehrer und ehemaliger Leiter der Hatzfelder Bibliothek und das Buch „Două decenii de jurnalism în Jimbolia“ („Zwei Jahrzehnte Journalismus in Hatzfeld“), das Dragomir Ciobanu zusammen mit Marian Rotaru von der Hatzfelder Stadtverwaltung schrieb. Autor des dritten Buchs „Universalitatea Arhetipului Sfera-Vortex/The Universality of the Vortex-Sphere Archetype“ („Die Universalität des Archetyps Sphäre-Vortex“) ist der Hochschullehrer Gabriel Kelemen von der Temeswar Kunsthochschule, die während des Künstlercamps „Etnos (Altfel)“ („Etnos (Anders)“) – ein Unterfangen der Kuratorin des „Stefan Jäger“-Museums in Hatzfeld, Angela Chici – erstandenen Arbeiten präsentierte.

HOG Hatzfeld: Ein Förderer banatschwäbischer Kultur

Ein von der HOG Hatzfeld in Zusammenarbeit mit dem „Sever Bocu“-Pressemuseum organisiertes Event war das rumänisch-deutsche Symposium „Beiträge zur Banater Pressegeschichte mit Schwerpunkt Hatzfeld“. Diesbezüglich referierte der Temeswarer Schriftsteller und Hochschullehrer Viorel Marineasa über das Buch „Danubius“ des italienischen Schriftstellers und Germanisten Claudio Magris, der in seinem Werk ein Kapitel dem Banat widmet. Dr. Walter Engel trug über die Monatsschrift „Romänische Revue“, eine Tribüne der Rumänen des Banats und Siebenbürgens für den deutschen Kulturraum, vor. Marcel Tolcea präsentierte zwei Hatzfelder Persönlichkeiten, den Dichter Petre Stoica und den rumänisch-orthodoxen Pfarrer jüdischer Abstammung Marc Mihail Avramescu. Hans Vastags Vortrag „Die Hatzfelder Presse als Quelle der Geschichte“ las der HOG-Vorsitzende Josef Koch vor. Das zweisprachige Symposium im „Sever Bocu“-Pressemuseum wurde vom Kulturreferat im Rahmen des Donauschwäbischen Museums Ulm (Deutschland) gefördert.

„Da wir im kommenden Jahr 250 Jahre Hatzfeld feiern, wollen wir dieses Fest groß aufziehen“, sagte Josef Koch. „Wir wollen etwas Besonderes auf die Beine stellen. Ich bin auch in Verbindung mit dem Banater Forum, vielleicht holen wir die Rosmareiner her, um ein schönes Kirchweihfest zu feiern“, fügte der Vorsitzende der HOG Hatzfeld hinzu.

Am letzten Festtag war ein Festgottesdienst in der römisch-katholischen Kirche mit Pfarrer Davor Lucacela, der musikalischen Gestaltung durch den Organisten Franz Müller und den Rekascher Kinderchor sowie die Weihe des von der HOG Hatzfeld gestifteten Kirchenfensters geplant. Anschließend fand ein Konzert geboten vom Organisten Franz Müller (Orgel) sowie Vokal- und Instrumentalsolisten und eine Begegnung im Kirchhof statt.

(BZ, 29. Juli 2015)

 

Hatzfelder St.-Wendelin-Kirche sanierungsbedürftig

HOG Hatzfeld, Stadtverwaltung und Pfarre für gemeinsames Bestreben

Von Iulia Sur

„Wir wollen gemeinsam mit der Stadtverwaltung Hatzfeld, dem Pfarramt und der HOG unsere Heimatkirche restaurieren“, sagt Josef Koch, der Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld/Jimbolia. „Es ist schon sehr viel geschehen, beginnend mit dem Dach und mittlerweile wird auch an der Außenfront sehr fest gearbeitet. Trotzdem braucht man noch sehr viel Geld“, fügt Koch hinzu, denn die Sanierung der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Wendelin in Hatzfeld ist noch lange nicht beendet.

Die Renovierungsarbeiten am Sakralbau in der Hatzfelder Innenstadt haben 2013 mit der Dachsanierung begonnen. Drei Förderer – jeder mit einem Beitrag von 10.000 Euro – haben sich dafür eingesetzt: die HOG Hatzfeld, die Stadtverwaltung und die römisch-katholische Pfarrei ebenda. Zurzeit wird an der Sanierung der Kirchenfassade gearbeitet, die bis zu etwa 30 Prozent fertiggestellt ist. Und erste Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen.

Außer den Arbeiten an der Außenfront steht noch der Innenputz an. Dass dieser dringend notwendig ist, zeigen die freigelegten Ziegeln in der unteren Hälfte des Mauerwerks, die auf den ersten Blick in das Kircheninnere zu erkennen sind. Die Sanierung des Innenraums kann aber erst nach Abschluss der Außenarbeiten beginnen. Wann dies stattfinden soll, ist noch ungewiss, so der Hatzfelder römisch-katholische Pfarrer Davor Lucacela. „Über 3.000 Quadratmeter Außenputz sind das“, erklärt der Priester. Ein wesentlicher Punkt war die Entwässerung der gesamten Kirche, betont Lucacela, sichtbar zufrieden mit dieser Leistung. In einer Gegend, wo die Bauten stark von Feuchtigkeit befallen sind, ist das ein Muss. Die Entwässerungsarbeiten an der Hatzfelder Stadtpfarrkirche konnten mithilfe einer Spende von 10.000 Euro vonseiten des Landwirts Erwin Zappe aus Hatzfeld zustande kommen.

28.700 Euro stellte die HOG Hatzfeld bislang für die Renovierungsarbeiten an der Stadtpfarrkirche in der „alten Heimat“ zur Verfügung. Auch ein neues Kirchenfenster in Wert von 2.000 Euro hat die HOG Hatzfeld für die Kirche gestiftet. Das in Temeswar hergestellte Glasfenster wurde unlängst im Rahmen einer feierlichen Messe innerhalb des 18. Hatzfelder Stadtfestes eingeweiht. Für die Sanierung der Kirche überwies auch die Merkel-Stiftung aus Deutschland 7.500 Euro, führt Lucacela an, der sehr präzise über alle Geldspenden in seinem Pfarramt Buch führt.

„Wir sind dem Hatzfelder katholischen Pfarrer Davor Lucacela sehr dankbar, weil er sich dieser Aufgabe angenommen hat“, so der HOG-Vorsitzende. Laut Aussagen des Stadtpfarrers wären noch 20.000 Euro notwendig, um die Restaurierungsarbeiten an der Kirchenfassade zu beenden. Er erwähnt auch, dass das Bürgermeisteramt Hatzfeld in diesem Jahr erneut eine Zuwendung für die Sanierungsarbeiten zugesichert habe. Der finanzielle Beitrag der römisch-katholischen Kirche umfasst auch die Spenden der Mitglieder der Hatzfelder Glaubensgemeinschaft, darunter die der Landwirte Tibi Casa, Georg Rakoczi und Oswald Zachari.

Hatzfelder römisch-katholische Kongregation schrumpft

Seit März 2013 hat Davor Lucacela die Seelsorge in der römisch-katholischen Pfarre Hatzfeld übernommen. In sieben Kirchen hält er Gottesdienste ab: in der Stadtpfarrkirche in Hatzfeld und in der Kirche in Futok, dem nordwestlichen Stadtteil Hatzfelds, sowie in den Kirchen in Ketscha/Checea, Tschene/Cenei, Gertianosch/Cărpiniş, Großjetscha/Iecea Mare und Ostern/Comloşu Mic. In der letztgenannten Temescher Ortschaft hat ebenfalls die Sanierung der römisch-katholischen Kirche begonnen. Die dazu notwendigen Fonds wird das Staatssekretariat für Kulte beisteuern.

In Hatzfeld steht Davor Lucacela einer Glaubensgemeinschaft von 2.000 Personen vor, davon 30 Deutsche, 100 Rumänen, 800 Roma und 1070 Ungarn. Dass die Gemeinde nur noch 30 deutsche Mitglieder zählt, ist längst kein Wunder mehr, denn in Hatzfeld leben – laut dem Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen ebenda, Hans Jirkowski – nur noch 100-110 Deutsche, die meisten davon im fortgeschrittenen Alter. 70 Bestattungen und elf Taufen im Jahr bezeugen den starken Rückschritt der hiesigen Gemeinde, was dem Hatzfelder Priester Besorgnis bereitet. Trotzdem fanden sich in diesem Jahr 40 Kinder bei der Erstkommunion und 35 Kinder bei der Firmung ein, die innerhalb des Festgottesdienstes anlässlich des Hatzfelder Stadtfestes veranstaltet wurde.

Zur Tätigkeit des Seelsorgers gehören auch die zwei Religionsstunden, die Lucacela wöchentlich im neu sanierten Religionsraum der Kirche und in der Hatzfelder Schule abhält. „Mit sehr viel Geld und Fingerspitzengefühl wurde der Raum so hergerichtet, dass es wirklich eine Freude ist, auch nur hereinzuschauen. Es bereitet richtig Herzklopfen, so wunderschön ist der Saal“, sagt Josef Koch mit bewegter Stimme. „Besonders interessant ist das Bild an der Frontseite: ein Riesenbild, ungefähr 4×5 Meter groß, von einer Hatzfelder Kirchweih aus den 1970er Jahren, eine wunderschöne Kirchweihszene“, schwärmt der HOG-Vorsitzende.

2016: Kirche St. Wendelin feiert 250-Jahre-Jubiläum

„Das Kirchenfest wird am 20. Oktober gefeiert“, so Davor Lucacela. Dies, da die römisch-katholische Stadtpfarrkirche in Hatzfeld dem Heiligen Wendelin geweiht ist. Der Sakralbau kann dem romanischen Baustil zugeordnet werden, auch wenn einige architektonische Elemente diesem nicht entsprechen (A.P. Petri, „Heimatbuch des Heidestädtchens Hatzfeld im Banat“). Das erste hiesige römisch-katholische Gotteshaus wurde 1766 anlässlich der Niederlassung der eingewanderten Banater Schwaben in den Ortschaften Hatzfeld und Landestreu errichtet. Die ursprüngliche Kirche wurde allmählich zu klein für die zunehmende Glaubensgemeinschaft. So fand 1876 eine Erweiterung und die komplette Sanierung des Baus statt. 1911 wurde der Turm auf 41 Meter, beziehungsweise 45 Meter, falls das Kreuz auf der Kirchturmspitze mitgerechnet wird, erhöht.

Der dem Hl. Wendelin geweihte Hauptaltar stellt ein Madonnenbild dar; die Madonnengestalt mit dem Jesukind auf dem Arm wird vom Hl. Wendelin rechts im Bild angebetet. Das Gemälde ist von Pállik Bé(la) signiert und 1877 datiert. Vier Seitenaltäre schmücken noch den Kircheninnenraum: der Matthäus-Altar, der Nepomuk-Altar, der Maria-Altar und der Herz-Jesu-Altar. Der aus Marmorstuck angefertigte Nepomuk-Altar entstammt der Kapelle des Csekonics-Schlosses und wurde in den 1930er Jahren, als die ehemalige Residenz des Grafen geschleift wurde, in der Stadtpfarrkirche aufgestellt.

Die ursprüngliche Orgel in der St.-Wendelin-Kirche wurde mit einer Orgel der Firma Leopold Wegensteins Söhne in Temeswar ersetzt. Im Mittelschiff des Kirchenbaus befand sich ein Werk des Malers Stefan Jäger, eine Spende der Hatzfelder Gymnasialschüler des Jahrgangs 1921-1924, das eine biblische Szene, den „Heimkehrenden Jüngling“, darstellt. „Nach der Restaurierung wurde das Bild als Leihgabe dem ´Stefan Jäger´-Museum in Hatzfeld übergeben“, schließt der Stadtpfarrer.

(BZ, 12. August 2015)

 

 

Malerei, Graphik, Plastik, Keramik und Fotografie

„Stefan Jäger“-Museum: Ausstellung in Temeswar

Von Iulia Sur

Temeswar – „Als ich den Namen ´Etnos-Altfel´ (Etnos-Anders) für das Künstlercamp ausgewählt habe, dachte ich an die deutsche Ethnie, an die Banater Schwaben, die ausgewandert sind“, so Angela Chici, Initiatorin und Veranstalterin des Künstlercamps sowie Kuratorin des „Stefan Jäger“-Museums in Hatzfeld bei der Vernissage der gleichnamigen Ausstellung in der Helios-Galerie in Temeswar/Timişoara. Inspirationsquelle für die am Künstlercamp teilnehmenden Künstler waren die Werke von Stefan Jäger, die in dem nach dem Hatzfelder Kunstmaler genannten Museum ausgestellt sind. Jäger ist bekannt für seine Arbeiten, in denen er die Geschichte, Traditionen, Bräuche und Trachten der Banater Schwaben verewigt hat. Malereien, Graphiken, Plastiken, Keramik und Fotografien von 13 Künstlern aus dem Banat und zwei aus Deutschland – Carmen Eminger und Geo Goidaci – werden derzeit unter dem Namen „Etnos-Altfel“ in der Helios-Galerie gezeigt. Zu den Exponaten gehören auch die Holzplastiken und Fotos des Arader Bildhauers Dumitru Şerban, die anlässlich des Hatzfelder Stadtfestes 2015 präsentiert wurden. Angela Chici, selbst Künstlerin, und Sergiu Dema vom Hatzfelder Lokalfernsehsender sind auch mit je einer Arbeit vertreten.

„Einzeln betrachtet rufen die ausgestellten Arbeiten Stefan Jäger in Erinnerung, der mit dem Pinsel und dem Herzen fotografierte“, äußerte sich der Künstler und Kunstkritiker Gabriel Kelemen von der Temeswarer Kunstfakultät dazu. Der Hochschullehrer wies auch auf die patrimoniale Komponente der Ausstellung – die Kapitelfragmente, verfallene Bauten, aber auch sanierte Gebäude –, die sich in den Arbeiten der Künstler wiederfinden. „Alles führt hin zu Brennziegeln, Dachziegeln, Feuer und Ton und selbstverständlich Stefan Jäger“, identifiziert Kelemen das verbindende Element der Arbeiten – auch einen Hinweis an die Bohn`sche Ziegelfabrik in Hatzfeld, die erste Ziegelfabrik im Banat überhaupt. Kelemen erwähnte auch das Zusammenführen mehrerer Ethnien – Deutscher, Rumänen und anderer Nationalitäten innerhalb des Künstlercamps – die dem Unterfangen eine Art Kosmopolitismus verliehen haben.

„Angela Chici war das Herz und die Seele des Projekts“, sagte der Hatzfelder Bürgermeister, Darius Postelnicu, bei der Ausstellungseröffnung. „Wir, die Stadt Hatzfeld, können nur stolz sein, dass wir Teil solcher Projekte sind und die Kultur fördern können“. Des Weiteren forderte der Hatzfelder Stadtvater alle Interessierten auf zur Veranstaltung von ähnlichen Künstlercamps, Tätigkeiten und Projekten und sicherte die Unterstützung der Stadtverwaltung Hatzfeld zu, die sich diesbezüglich „finanziell und mit offenem Herzen“ bereiterklärt. Bei der Vernissage wurde auch Sergiu Demas während des Künstlercamps „Etnos-Altfel“ gedrehter Dokumentarfilm mit dem gleichen Titel ausgestrahlt. Für die Gestaltung seines Films hatte Dema alle am Künstlercamp beteiligten Kunstschaffenden interviewt. Veranstalter des Künstlercamps „Etnos-Altfel“ sowie der gleichnamigen Ausstellung in der Helios-Galerie waren das „Stefan Jäger“-Museum und das Bürgermeisteramt in Hatzfeld in Zusammenarbeit mit der Temeswarer Zweigstelle des Rumänischen Künstlerverbands. Die Ausstellung kann bis zum 2. September in der Helios-Galerie in Temeswar gesehen werden.

(ADZ, 25. August 2015)

 

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