Chronik

Kurze Geschichte der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld

In den ersten Nachkriegsjahrzehnten standen die Erfassung der im Westen lebenden Landsleute, die Veranstaltung von Heimatortstreffen, Kirchweihfesten und Sportturnieren sowie die Herausgabe einer Ortsmonographie im Mittelpunkt der Tätigkeit der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld. Diese verfügte zunächst noch nicht über einen institutionell-organisatorischen Rahmen, trat jedoch schon Anfang der 1950er Jahre in Erscheinung. Die Entwicklung führte von Zusammenkünften in unregelmäßigen Abständen in den 1950er Jahren über die Treffen der Hatzfelder im Rahmen der Heimattage der Banater Schwaben ab Anfang der 1960er Jahre zu den regelmäßigen Treffen, die seit 1975 im Zweijahresrhythmus stattfinden. In Schärding am Inn wurden sechs Heimattreffen veranstaltet. Anlässlich eines solchen Treffens wurde 1981 die Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld mit der Wahl eines Vorstandes offiziell gegründet. Ab 1987 wurden die Treffen in Ulm abgehalten, bis diese dann 1995 nach Neu-Ulm/Pfuhl verlegt wurden. Seit 2005 finden sie in Großkötz statt.

Langjähriger Vertreter der Hatzfelder und erster gewählter Vorsitzender ihrer Heimatortsgemeinschaft war Hans Stoffel. Zu seinem Nachfolger wurde 1993 Josef Koch gewählt, der das Amt zwanzig Jahre lang innehatte. Beim Hatzfelder Heimattag 2013 kam es zu einem Führungswechsel: Dr. Manfred Muth übernahm den Vorsitz, trat jedoch bereits nach einem Jahr zurück. Infolgedessen wurde der Ehrenvorsitzende Josef Koch zum kommissarischen HOG-Vorsitzenden bestimmt und beim Heimattreffen zu Pfingsten 2015 erneut zum Vorsitzenden gewählt.

Eines der wichtigsten Vorhaben der HOG, die Herausgabe des Heimatbuches Hatzfeld, konnte 1991 verwirklicht werden.

1977 organisierte Nikolaus Nauert das erste Hatzfelder Kirchweihtreffen in Schärding. Im Laufe der Jahre entwickelte sich daraus eine Veranstaltung der Hatzfelder Senioren aus dem bayerisch-österreichischen Grenzraum, die zudem jährlich auch zu einer Frühjahrsveranstaltung zusammenkommen. Seit 2008 ist Neuhaus am Inn Austragungsort dieser Treffen. Eine lange Tradition hatte auch das von Martin Mühlroth organisierte Handballturnier in Ingelheim. Es wurde von 1984 bis 2007 alljährlich ausgetragen, wobei die Hatzfelder Mannschaften um den 1994 gestifteten Rudi-Jost-Wanderpokal wetteiferten.

Nach der politischen Wende in Rumänien erfuhr das Aufgabenfeld der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld eine wesentliche Erweiterung. Einerseits wurden die traditionellen Veranstaltungen in der neuen Heimat weitergeführt und neue Akzente in der Vereinstätigkeit gesetzt. Beispielsweise wurde bei der Programmgestaltung der Hatzfelder Heimattage verstärkt auf Vielfalt und Abwechslung gesetzt, indem Ausstellungen, Vorträge, Feierstunden zu besonderen Anlässen, Klassen- und Jahrgangstreffen organisiert werden. Außerdem erscheint das seit 1991 zu den Heimattreffen herausgegebene „Heimatblatt Hatzfeld“ ab 1998 jährlich in erweitertem Umfang. Mit den 22 bisher (2015) erschienenen Ausgaben konnte die Hatzfelder Ortsmonographie wesentlich erweitert werden. Mittlerweile zählt das Heimatblatt zu den besten periodischen Publikationen der Heimatortsgemeinschaften aus dem Banat.

Andererseits weitete die Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld ihre Verbindungen zur alten Heimat kontinuierlich aus. Die guten Beziehungen der HOG zum Bürgermeisteramt der Stadt Hatzfeld, zum Deutschen Forum, zur Rumänisch-Deutschen Kulturstiftung Petre Stoica und zum Stefan-Jäger-Museum ermöglichten die Verwirklichung mehrerer Vorhaben im Heimatort. In ihrem Bestreben, die reiche kulturelle Tradition der Heidestadt zu pflegen und weiterzuentwickeln, deren Kulturerbe zu erhalten und die beachtlichen Leistungen der deutschen Bevölkerung und der aus ihren Reihen hervorgegangenen Kulturschaffenden gebührend zu würdigen und vor dem Vergessen zu bewahren, beteiligt sich die HOG seit 1998 an der Gestaltung der „Hatzfelder Tage“. Mit den von ihr organisierten oder mitgestalteten Veranstaltungen wird sie ihrer Verantwortung für den Heimatort und die dort lebenden Landsleute gerecht. Besondere Anliegen der HOG sind die Pflege und Instandhaltung des Friedhofes sowie die Renovierung der Heimatkirche, wofür sie sich energisch einsetzt.

Die HOG Hatzfeld zählt nicht nur zu den größten Banater Heimatortsgemeinschaften, sondern auch zu den aktivsten. Ihr Wirken in der neuen und in der alten Heimat ist vorbildlich.

Siehe auch:

Chronik der Aktivitäten in der neuen Heimat

Chronik der Aktivitäten in der alten Heimat

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