Kirchen

Römisch-katholische Stadtpfarrkirche St. Wendelin


Die Hatzfelder Stadtpfarrkirche wurde noch im Jahr der Ansiedlung, 1766, in einer dem neoromanischen Stil nachempfundenen Weise errichtet. Der fertig gestellte Bau wurde am 21. Oktober 1770 vom Tschanader Generalvikar Clemens Rossi gesegnet. Da sich angesichts der stark anwachsenden Bevölkerung die Kirche zu klein erwies, wurde sie zwischen 1875-1876 vollkommen renoviert und um ein Querschiff erweitert. Gleichzeitig wurde eine neue Sakristei angebaut. Nach Abschluss der Arbeiten weihte der Tschanader Weihbischof Josef Németh am 30. Oktober 1877 die Kirche neu. Im Jahr 1911 wurde der Turm von 39 auf stolze 53,5 Meter erhöht. Nach einer größeren Renovierungsaktion wurde die Kirche am 20. Oktober 1930 von Augustin Pacha, dem Bischof der Temeswarer Diözese, konsekriert. Die letzte bauliche Maßnahme stammt aus den Jahren 1939/1940, als der Kongregationssaal errichtet wurde.

Der Hochaltar, eine Stiftung des Grafen Andreas Csekonics aus dem Jahr 1877, ist mit seinem Altarbild – ein Werk des Budapester Malers Adalbert Pállik, das in Anlehnung an die Sixtinische Madonna des Raffael Santi die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind darstellt – sowie den beiden Statuen der Hl. Agatha und der Hl. Margaretha ein Prunkstück der Kirche. Außer dem Hauptaltar sind in der Kirche noch vier Seitenaltäre aufgestellt, wovon der Altar des Hl. Johannes Nepomuk, dessen Blatt von dem Budapester Künstler Ignaz Roskovics gemalt wurde, aus der Csekonics’schen Schlosskapelle stammt. Die Fresken und Malereien an den Wänden und an der Decke wurden im Jahr 1929 von dem Arader Kunstmaler Geza Ulrich unter Mithilfe des Hatzfelders Paul Schnur im nazaränischen Stil ausgeführt. Im gleichen Jahr bekam die Kirche eine neue, von der Temeswarer Firma Leopold Wegenstein & Söhne gebaute Orgel. Von den fünf Kirchenglocken wurden vier im Jahr 1924 für die während des Ersten Weltkriegs requirierten Glocken angeschafft, während die fünfte zum alten Glockenbestand der Kirche gehört und aus dem Jahr 1785 stammt.

Die Kirche wird seit 2013 – auch mit finanzieller Unterstützung von Landsleuten und Gönnern aus Deutschland und der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld – einer umfassenden Sanierung und Renovierung unterzogen.

Von den rund 20 Priestern, die im Laufe des fast 250-jährigen Bestehens der katholischen Gemeinde als Seelsorger hier gewirkt haben, sei bloß an Emmerich Csicsáky (1860-1935) erinnert. Der Geistliche, der es zu hohen kirchlichen Ehren brachte (er war päpstlicher Geheimkämmerer und Ehrendomherr der Lateran-Basilika zu Rom) und das Hatzfelder „Jesuleum“ schuf, schrieb Gedichte in lateinischer Sprache und war ein bekannter Dante-Forscher, dessen Werk er mehrere Abhandlungen und Übersetzungen ins Ungarische widmete.

 

 

Römisch-katholische St.-Michaels-Kirche im Vorort Futok

Die in den Jahren 1928/29 nach den Plänen des Hatzfelder Architekten Johann Jänner im Vorort Futok errichtete und am 29. September 1929 vom damaligen Temeswarer Diözesanbischof Augustin Pacha geweihte römisch-katholische Kirche ist der Unternehmerfamilie Bohn zu verdanken, die sämtliche Baukosten übernommen hat. Sie ist dem Gedächtnis von Michael Bohn (1893-1925) und Jakob Bohn (1895-1916) gewidmet und hat den Erzengel Michael als Schutzpatron.

Die Originalität dieses im neogotischen Stil errichteten Gotteshauses besteht darin, dass die für den Bau verwendeten Bau-, Dach- und Spezialziegel, einschließlich der Zierkeramik, eigens in der Bohn’schen Ziegelei hergestellt wurden. Das den Erzengel Michael darstellende Altarbild ist ein Werk Stefan Jägers, aus dessen Atelier zwei weitere Gemälde stammen, die das Kircheninnere zieren. Die drei Kirchenglocken wurden von der Temeswarer Firma Novotny gegossen.

Die Futoker Kirche gilt als ein Glanzstück bodenständiger Architektur und Handwerkskunst, das – wie Prof. Karl-Hans Gross schreibt – „wie ein Schatzkästlein behütet und umsorgt sein will. Trotz ihres ungewöhnlichen Aussehens, welches ihr Einzigartigkeit verleiht, fügt sich die Futoker römisch-katholische Kirche bestens in das Bild des Arbeiterviertels ein.

 

 

Seelsorger der römisch-katholischen Pfarrei Hatzfeld

 

1766 – 1767    Sebastian Anton Josef Blenkner

1767                           Georg Pulzer

1768 – 1780    Karl Josef Bretterreich

1780 – 1792    Johannes W. Lausmann

1792 – 1794    Martin Risinger

1794 – 1815    Anton Jakabfalvy

1815 – 1827    Peter Löth

1828 – 1832    Wenzeslaus Fischer

1832 – 1866    Josef Siebermajer

1866 – 1896    Jakob Nussbaum

1896 – 1915    Emmerich Csicsáky von Prekuba und Jakuba

1915 – 1936    Franz Neff

1936 – 1945    Josef Engelhardt

1945 – 1951    Josef Kilian

1951 – 1952    Péter Vöő

1952 – 1992    Michael Sauer

1992 – 1995    Johann Ghinari

1995 – 2009    Károly Nagy

2009 – 2013    István Kovács

Ab 2013          Dr. Davor Lucacela

 

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