Zeittafel
Posted on 4. April 2015 in Geschichte
Zeittafel zur Ortsgeschichte
Teil 1: 1766-1918 |
1716/1718 | · Prinz Eugen von Savoyen erobert Temeswar (18.10.1716), das seit 1552 unter osmanischer Herrschaft stand. · Der Friede von Passarowitz (21.07.1718) besiegelt das endgültige Ende der Türkenherrschaft im Banat. Das Temescher Banat wird Kron- und Kammerdomäne der Habsburger Monarchie. |
1766 | · Im Rahmen der theresianische Ansiedlung, des so genannten „großen Schwabenzugs”, wird als größte Siedlung auf der Banater Heide die Doppelgemeinde Hatzfeld-Landestreu mit 180 bzw. 220 Hausstellen angelegt. · Ankunft der deutschen Siedler in der unter der Aufsicht von Administrationsrat Johann Wilhelm Edler von Hildebrand errichteten Doppelgemeinde (Mai/Juni) · Beginn des Kirchenbaus (Kirchenpatron: Hl. Wendelin) am 30.09.; erste Messe am 24.12. |
1767 | · Aufruhr gegen den Kolonistenaufseher Joseph Mathias Hirsch |
1768 | · Die Kirche erhält zwei Glocken. (03.05.) Das Geläut wird 1785 um eine dritte Glocke und 1876 zwei weitere Glocken erweitert. · Zusammenschluss der beiden Gemeinden unter dem Ortsnamen Hatzfeld (01.07.); bis 1778 ist Hatzfeld Kameralort · Errichtung eines Schulhauses in der Hauptgasse, neben dem Pfarrhaus; ab 1872 entstehen – neben dieser Zentralschule – Viertelschulen |
1770 | · Weihe der fertiggestellten Kirche durch den Tschanader Generalvikar Clemens Rossi (21.10.) · In den Seuchenjahren 1770/71 sind in Hatzfeld 553 Todesfälle zu verzeichnen. |
1776 | · Auf Kosten der Gemeinde wird eine Orgel von dem Budapester Orgelbauer Josef Janicsek angekauft. (18.10.) |
1778 | · Das Banat wird Ungarn angegliedert. Hatzfeld gehört verwaltungsmäßig von 1779 bis 1849 zum Torontaler Komitat (Sitz: Großbetschkerek) und ist dem Bezirk Türkisch-Kanischa (ab 1840 dem Bezirk Türkisch-Betsche) zugeordnet. |
1780 | · Inkrafttreten der Urbarialregelung („Urbarium Banaticum)”, welche die Besitz- und Rechtsverhältnisse der ländlichen Bevölkerung bis zur Grundentlastung 1853 bestimmte (01.11.) |
1786 | · Die Gemeinde erhält das Marktrecht, 1794 auch das Recht zur Abhaltung von Jahrmärkten. |
1790 | · Oberst Josef Csekonics, Gründer und Kommandant des Gestüts in Mezőhegyes, nimmt das Gut Hatzfeld, bestehend aus den Ortschaften Hatzfeld und Zerne sowie den Prädien Tschestereg und Positova, auf zwanzig Jahre in Erbpacht. (25.04.) |
1800 | · Oberst Josef Csekonics wird von weltlichen und geistlichen Würdenträgern in die Herrschaft des Gutes Hatzfeld feierlich eingeführt, nachdem er die Domäne käuflich erworben hatte. (11.12.) |
1805 | · Weihe der neuen, von dem Temeswarer Franz Anton Wälter gebauten Orgel (20.10.) · Errichtung des Kalvarienbergs mit Gruft der Familie Csekonics auf dem 1766 angelegten (alten) Friedhof an der Nordzeile, der jahrzehntelang das Wahrzeichen der Gemeinde Hatzfeld war |
1806 | · General Josef Csekonics legt sein Amt als Gestütskommandant von Mezőhegyes nieder und zieht sich auf sein Hatzfelder Gut zurück. In dieser Zeit wird das Kastell im Zentrum von Hatzfeld errichtet (heute Rathaus). · Gründung der ersten Apotheke, der „Dreifaltigkeitsapotheke” (auch als „Alte Apotheke” bekannt) |
1816 | · Anlegung eines neuen Friedhofs im westlichen Teil der Gemeinde |
1823 | · Den Gewerbetreibenden wird aufgrund eines kaiserlichen Diploms das Zunftprivileg zugesprochen. Zu jenem Zeitpunkt sind bereits 21 Zünfte belegt. |
1824 | · Der Hatzfelder Gutsbesitzer, General Josef Csekonics, stirbt in Pest. (26.04.) |
1833 | · Der Witwe des Generals Csekonics, Julia, die 1829 das Gut Janova erworben hatte, und deren Sohn Johann wird das Adelsprädikat de Zsombolya et Janova verliehen. (31.01.) |
1837 | · Erste urkundliche Erwähnung des Floriani-Denkmals im Visitationsbericht des Tschanader Bischofs Josef Lonovics (01.05.) |
1848/1849 | · Freiheitskampf der Ungarn gegen die Habsburger; die revolutionäre Bewegung erfasst auch das Banat. · Franz Maderspach, Oberstleutnant der ungarischen Revolutionsarmee, wird in Hatzfeld beigesetzt. (Jan. 1849) · Vertreter der Gemeinde Hatzfeld zählen zu den Unterzeichnern der ersten, der so genannten „Bogaroscher Schwabenpetition“. (02.10.1849) · In Hatzfeld wird die an Kaiser Franz Josef gerichtete zweite „Schwabenpetition“ verfasst. (08.11.1849) · Kaiserliches Patent über die Errichtung des Kronlandes Wojwodschaft Serbien und Temescher Banat (18.11.1849) |
1853 | · Bau der Kapelle im neuen Friedhof |
1857 | · Eröffnung der Eisenbahnlinie Szeged-Temeswar (15.11.), wodurch Hatzfeld Anschluss an das Eisenbahnnetz erhält · Hatzfeld erhält ein eigenes Postamt. |
1860 | · Auflösung der Wojwodschaft Serbien und Temescher Banat (20.10.) und Wiederanschluss des Banats an Ungarn (27.12.); Wiedereinführung des Komitatssystems |
1861 | · Hatzfeld wird Sitz des neugegründeten gleichnamigen Bezirks (Zsombolyai járás), zu dem ursprünglich 24, später 18 Ortschaften gehörten. |
1863/1864 | · Große Teile der Bevölkerung werden von schlimmen Notzeiten heimgesucht. Etliche Familien ziehen nach Ostrumelien, kehren jedoch 1867 nach Hatzfeld zurück. |
1864 | · Gründung der Bohnschen Ziegelei durch Stefan Bohn aus Sankthubert; die fabriksmäßige Ziegelerzeugung begann 1874; nach und nach entsteht ein Riesenunternehmen (ab 1880 „M. Bohn et Co.“, später „Bohn M. és Társai“), das größte seiner Art in Ungarn und der größte Banater Industriebetrieb in schwäbischer Hand · Johann Csekonics wird in den erblichen Grafenstand erhoben. (09.12.) |
1865 | · Als erste Singgemeinschaft wird der Hatzfelder Männergesangverein gegründet. (Febr.) |
1866 | · Einem verheerenden Großbrand fallen 42 Häuser zum Opfer. (20.03.) |
1867 | · Österreichisch-Ungarischer Ausgleich (08.06.) und Gründung der k.u.k. Doppelmonarchie; Verstärkung der Magyarisierungspolitik · Gründung des Herrenkasinos als Treffpunkt der Beamten der Csekonics-Herrschaft und der magyarisch gesinnten schwäbischen Intelektuellen (28.06.) |
1868 | · Fahnenweihe des Hatzfelder Männergesangvereins (Aug.) |
1869 | · Gründung des ersten Geldinstituts unter dem Namen „Hatzfelder Sparkassa AG” (12.12.), seit 1924 Filiale der Schwäbischen Zentralbank bzw. des Banater Bankvereins |
1869/1870 | · Schloss „Csitó” der gräflichen Familie Csekonics wird nach den Plänen des Budapester Architekten Nikolaus Ybl im angelsächsischen Stil erbaut. |
1872 | · Eröffnung der vierklassigen Bürgerschule (01.11.), die bis 1920 besteht · Errichtung des ersten Kindergartens in Hatzfeld durch den 1871 gegründeten „Fröbel-Kindergarten-Verein” · Gründung des Ersten Hatzfelder Leichenvereins (10.02.) |
1873 | · In Hatzfeld sterben 1067 Menschen, davon 672 an den Folgen einer schweren Choleraepidemie. |
1875 | · Gründung der Hatzfelder Freiwilligen Feuerwehr, zu deren Oberkommandant Georg von Duffaud gewählt wird (14.04.) |
1877 | · Neuweihe der 1875/76 umfassend renovierten und umgestalteten römisch-katholischen Kirche durch den Tschanader Weihbischof Josef Németh (30.10.) |
1878 | · Rudolf Decker eröffnet eine Hutmacherwerkstatt, aus der die bekannte Hutfabrik „R. Decker & Co.” hervorgeht. |
1879 | · Anfänge der Arbeitersiedlung Futok, die in der Nähe des ausgedehnten Fabrikgeländes der Bohn’schen Ziegelei entsteht |
1880 | · Johann Graf Csekonics stirbt auf Schloss Csitó im Alter von 71 Jahren. (02.08) · Gründung der „Hatzfelder Dampfwalzmühle”, die auch als „Herrschaftsmühle” bekannt war; 1928 ist sie in den Besitz der Temeswarer Firma „Ed. Prohaska & Söhne” übergegangen · Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 8621 Einwohner, davon 7540 deutscher, 508 ungarischer, 81 serbischer und 492 anderer Muttersprache. |
1881 | · Gründung des Hatzfelder Spar- und Kreditvereins (06.03.); die Bank fusionierte 1929 mit der Schwäbischen Zentralbank |
1883 | · Errichtung der ersten Druckerei durch den Buchdrucker Franz Kaufmann · Erscheint die „Hatzfelder Sonntags-Zeitung”, das erste Wochenblatt unseres Heimatortes, unter der Schriftleitung von Franz Kaufmann (bis 1884) |
1884 | · Gründung des Handels- und Gewerbekasinos als Treffpunkt der Kaufleute und Gewerbetreibenden (25.03.) · Infolge der Auflösung der Zünfte wird die Gewerbekorporation gegründet. (21.09.) |
1885 | · Gründung des Südungarischen Bauernvereins in Hatzfeld (06.04.), dem die ungarischen Behörden jedoch die Genehmigung verweigern · Erscheint zweimal monatlich das Blatt „Südungarischer Bauer”, unter der Schriftleitung des Volksschullehrers Georg Petrasch (01.06.; bis 1888) · Eröffnung der Gewerbelehrlingsschule (27.09.), die bis 1952 viele Handwerkergenerationen ausbildet |
1886 | · Grundsteinlegung des so genannten Steigerhauses, das der Feuerwehr zu Übungszwecken diente |
1887 | · Gründung der Hatzfelder Volksbank (11.04), die 1931 in Liquidation geht · Rudolf Wunder erwirbt die 1883 gegründete Druckerei. (Okt. ) · Gründung des Hatzfelder Lesevereins als kulturelle Einrichtung der Bauernschaft (Nov.); Umbenennung 1902 in Zsombolyai Gazdakőr, 1920 in Deutsch-schwäbisches Bauernheim |
1888 | · Ab Januar erscheint die „Hatzfelder Zeitung”, das bedeutendste und langlebigste Periodikum unseres Heimatortes. Eigentümer und Schriftleiter ist bis 1905 der Buchdrucker Rudolf Wunder. · Inbetriebnahme des ersten Ringziegelofens der Firma „Erste Hatzfelder Ziegelei. Johann Koch & Konsorten” (18.06.), die 1903 in den Besitz der Firma Bohn übergeht · Erscheint in Hatzfeld der Gedichtband „Haideblumen” von Paul Moussong |
1890 | · Die Gründung des ersten Sportvereins unter dem Namen „Zsombolyai Atletikai Klub” markiert den Beginn eines organisierten Sportlebens in Hatzfeld. · Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 9580 Einwohner, davon 8602 deutscher, 718 ungarischer, 84 serbischer, 42 rumänischer und 134 anderer Muttersprache. |
1891 | · Hatzfelder Landwirte zählen zu den Mitbegründern des in Temeswar ins Leben gerufenen Südungarischen Landwirtschaftlichen Bauernvereins (20.09.). · Inbetriebnahme der zweiten Dampfmühle (Okt.), die 1896 in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Pannonia”-Dampfmühle A.G. umgewandelt wird (auch „kleine Mühle” genannt) · Konstituierung der Hatzfelder Handels- und Gewerbebank (06.12.), die 1915 in Konkurs geht · Eröffnung einer zweiten Apotheke in der Hauptgasse · Andreas Graf Csekonics wird zum Präsidenten des Verbandes des Roten Kreuzes der Länder der Hl. Stephanskrone gewählt und übt dieses Amt bis 1923 aus. · Die Hatzfelder Csekonics-Herrschaft, die größte im Komitat Torontal, ist – laut Eugen Szentkláray – „in Bezug auf Landwirtschaft und Viehzucht die erste, die schönste und mustergültigste”. |
1893 | · Gründung des Hatzfelder Leichenbestattungsvereins (26.02.) · Großer Bauerntag in Hatzfeld, veranstaltet vom Südungarischen Landwirtschaftlichen Bauernverein (22.05.) · Gründung des Hatzfelder Gewerbegesangsvereins (28.05.) |
1894 | · Errichtung des großen Gemeindezinshauses (Grundsteinlegung: 07.05.), in welchem auch das „Hotel Hungaria” untergebracht war |
1895 | · Josef Babics, Rechtsdirektor der Csekonics’schen Herrschaft, wird im Hatzfelder Wahlbezirk zum Abgeordneten des Ungarischen Reichstags gewählt (06.03.), dem er bis 1901 angehört. · Gründung der „Hatzfelder Dampfziegelei” an der Osterner Straße durch Josef Threiß (14.05.), die jedoch nur bis 1903 der Bohn’schen Konkurrenz standhalten kann · Einrichtung des Matrikelamtes auf Grundlage des Gesetzes über die Zivilehe und staatliche Matrikelführung vom 01.10.1895; die erste Zivilehe wird am 13.10. vollzogen · Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Großbetschkerek-Pardan-Hatzfeld und eines zweiten Bahnhofs im Osten der Gemeinde, der den Namen „Uj-Zsombolya” erhält (14.12.) · Gründung des Kompossessorats (auch Selbstverwaltung genannt) als berufsständische Organisation der Bauernschaft |
1896 | · Großangelegte Milleniumsfeier (09./10.05.) · In Hatzfeld findet der 30. Südungarische Lehrertag verbunden mit einer Jubiläums-Generalversammlung des „Südungarischen Lehrervereins” statt. (29./30.06.) · Feierliche Eröffnung des Komitatskrankenhauses (später Elisabethkrankenhaus), das sich in kurzer Zeit dank der Tätigkeit von Dr. Karl Diel einen guten Ruf erwarb (15.11.) |
1897 | · Anschluss der Gemeinde an das Komitatstelefonnetz |
1898 | · Inbetriebnahme der Schmalspurbahn Großbetschkerek-Hatzfeld (19.10.) |
1899 | · Offizielle Umbenennung der Gemeinde Hatzfeld in Zsombolya · Überführung der Totengebeine aus dem alten auf den neuen Friedhof |
1900 | · Enthüllung des Denkmals des Freiheitskämpfers Franz Maderspach auf dem Hatzfelder Friedhof (15.03.) · Umbenennung der „Hatzfelder Zeitung” in „Zsombolyaer Zeitung” (01.04.) · Einweihung des Mausoleums der gräflichen Familie Csekonics und Beisetzung der aus dem alten Friedhof überführten sterblichen Überreste der Familienangehörigen (21.07.) · Eröffnung einer Schule im Vorort Futok (01.09.) · Fertigstellung der neuen Bahnhofstation und Abschluss der Bahnhofserweiterung (01.11.) · Abtragung des Kalvarienbergs und Schleifung des alten Friedhofs, auf dessen Gelände ein Park angelegt wird · Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 10152 Einwohner, davon 8395 deutscher, 1532 ungarischer, 96 serbischer, 52 rumänischer und 77 anderer Muttersprache. |
1901 | · Verstaatlichung der Gemeinde-Elementarschule auf Beschluss der Hatzfelder Gemeinderepräsentanz (09.05.) · Graf Julius Csekonics wird im Hatzfelder Wahlbezirk zum Abgeordneten des Ungarischen Reichstags gewählt (02.10), dem er bis 1906 angehört. · Einweihung der von Graf Andreas Csekonics gestifteten und an der Stelle des alten Friedhofs errichteten Kapelle (31.10.) · Erscheinen die ersten ungarischen Wochenblätter „Zsombolyai Közlöny” (bis 1903) und „Zsombolya” (bis 1904) |
1902 | · Konstituierung des Allgemeinen Gewerkschaftsvereins (26.01.), der zwei Jahre später in die Sozialdemokratische Partei überging; die starke Parteiorganisation bestand bis zur Zwangsvereinigung mit der Kommunistischen Partei 1948 · Einweihung der auf Initiative von Pfarrer Emmerich Csicsáky ins Leben gerufenen Klosterschule „Jesuleum” (Kindergarten, Volksschule, Mädchenmittelschule, Schülerinnenheim und Waisenhaus), deren Leitung und Betreuung den Barmherzigen Schwestern vom Hl. Kreuz oblag (01.06.) · Eröffnung einer vom „Torontaler Landwirtschaftlichen Verein” und dem „Zsombolyaer Gazdakör” veranstalteten Hornvieh- und Pferdeausstellung durch den ungarischen Ackerbauminister Ignaz Darányi (15.06.) · Großangelegte Feier des 25jährigen Jubiläums der Hatzfelder Freiwilligen Feuerwehr mit Fahnenweihe (18./19.10.) |
1903 | · Gründung der „Hungaria”-Dampfziegelei an der Grabatzer Straße durch Josef Threiß (08.03.); sie ging 1928 in Konkurs |
1904 | · Abhaltung des zweiten Bauerntages des Südungarischen Landwirtschaftlichen Bauernvereins in Hatzfeld (20.08.) |
1905 | · Madjarisierung der Gassennamen auf Beschluss der Gemeinderepräsentanz (14.03.) · Sparkassa-Direktor Johann Koch wird Eigentümer und Schriftleiter der „Zsombolyaer Zeitung”. Die Druckerei geht in den Besitz von Markus Perlstein über. (Mai) · Enthüllung eines Kossuth-Denkmals – ein Werk des Budapester Bildhauers Kallós Ede – in der Nähe des Bahnhofs, in Anwesenheit des ungarischen Handelsministers Franz Kossuth (29.06.); es wurde 1919 von den Serben entfernt · Fünfzehntägiger Generalstreik sämtlicher Arbeiter der drei Hatzfelder Ziegeleien (ab 05.09.) · Schuhmacher Michael Merky eröffnet eine Werkstatt, die zu einem ansehnlichen Schuherzeugungsbetrieb heranwächst · Gründung einer Chamotte-Kachelofenfabrik durch Josef Farkas sen. |
1906 | · Als zweites deutsches Wochenblatt erscheint (bis 1915) das „Zsombolyaer Politische Volksblatt” unter der Schriftleitung des pensionierten Volksschullehrers Johann Ludwig Wiszkocsill. · Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Hatzfeld-Lovrin (23.11.) |
1907 | · Durch eine testamentarische Verfügung des Ehepaares Josef und Georgine Bayer (12.05.) werden die Voraussetzungen für die spätere Errichtung eines Altersheims geschaffen. · Aufteilung des Bohn’schen Firmenimperiums zwischen Michael Bohn sen. (der u.a. die Ziegelei in Hatzfeld behält) und Jakob Muschong (Aug.) · Einweihung der um- und ausgebauten Klosterschule Jesuleum durch den Tschanader Weihbischof Josef Németh (05.11.) · Mit seiner Schuhmacherwerkstätte legt Peter Schmidt den Grundstein der später florierenden Schuhfabrik. · Anbau eines großen Saales an das Gemeindezinshaus, das Anfang der 1920er Jahre zum Kino umfunktioniert wird |
1908 | · Gewerbeausstellung, veranstaltet von der Hatzfelder Gewerbekorporation (07.06.) |
1909 | · Gründung der Reform-Dampfwalzmühle AG, im Volksmund Reformmühle genannt (20.05.); sie ging 1928 in Konkurs · Gründung des Bestattungsselbsthilfevereins „Segitség” (22.07.) · Inbetriebnahme des Elektrizitätswerkes (23.10.) · Gründung der Hatzfelder Verkehrsbank (12.12.), die 1924 mit der Schwäbischen Zentralbank fusioniert · Gründung des Hatzfelder Sportvereins Zsombolyai Sport Egylet (Zs.S.E.) |
1910 | · Enthüllung des Einwanderungsbildes des Kunstmalers Stefan Jäger in Gertianosch (15.05.); der Maler lässt sich in Hatzfeld nieder · Fest der Fahnenweihe des Hatzfelder Gewerbegesangvereins unter Teilnahme zahlreicher Banater Chöre (14./15.08.) · Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 10893 Einwohner, davon 8088 deutscher, 2266 ungarischer, 245 serbischer, 105 rumänischer und 189 anderer Muttersprache. 10236 Einwohner waren römisch-katholischen, 336 orthodoxen, 151 israelitischen, 82 reformierten, 46 griechisch-katholischen, 40 evangelischen Glaubens. |
1911 | · Erhöhung des Kirchturms auf 51 Meter |
1914-1918 | · Erster Weltkrieg; die eingerückten Jahrgänge kommen zunächst an die Serbienfront, später kämpfen die meisten an der Russland- und Italienfront; Hatzfeld hat über 150 Kriegsopfer zu beklagen |
1915 | · Gründung der Hutfabrik „Union” |
1916 | · Erscheint die Denkschrift „Unser Jubeljahr” von Franz Kaufmann anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Gemeinde Hatzfeld · Vier der fünf Kirchenglocken werden für Kriegszwecke requiriert. (13.11.) |
1918 | · Zerfall und Ende der k.u.k. Doppelmonarchie (Okt./Nov.); Ungarn erklärt sich zur Republik (16.11.) · Die Adelsfamilie Csekonics verlässt Hatzfeld und zieht nach Enying, in der Nähe des Plattensees (31.10.) |