Zeittafel

Zeittafel zur Ortsgeschichte

Teil 1: 1766-1918

1716/1718 ·   Prinz Eugen von Savoyen erobert Temeswar (18.10.1716), das seit 1552 unter osma­ni­scher Herrschaft stand.
·   Der Friede von Passarowitz (21.07.1718) besiegelt das endgültige Ende der Türken­herr­schaft im Banat. Das Temescher Banat wird Kron- und Kammerdomäne der Habsburger Monarchie.
1766 ·   Im Rahmen der theresianische Ansiedlung, des so genannten „großen Schwabenzugs”, wird als größte Siedlung auf der Banater Heide die Doppelgemeinde Hatzfeld-Landestreu mit 180 bzw. 220 Hausstellen angelegt.
·   Ankunft der deutschen Siedler in der unter der Aufsicht von Administrationsrat Johann Wil­helm Edler von Hildebrand errichteten Doppelgemeinde (Mai/Juni)
·   Beginn des Kirchenbaus (Kirchenpatron: Hl. Wendelin) am 30.09.; erste Messe am 24.12.
1767 ·   Aufruhr gegen den Kolonistenaufseher Joseph Mathias Hirsch
1768 ·   Die Kirche erhält zwei Glocken. (03.05.) Das Geläut wird 1785 um eine dritte Glocke und 1876 zwei weitere Glocken erweitert.
·   Zusammenschluss der beiden Gemeinden unter dem Ortsnamen Hatzfeld (01.07.); bis 1778 ist Hatzfeld Kameralort
·   Errichtung eines Schulhauses in der Hauptgasse, neben dem Pfarrhaus; ab 1872 entste­hen – neben dieser Zentralschule – Viertelschulen
1770 ·   Weihe der fertiggestellten Kirche durch den Tschanader Generalvikar Clemens Rossi (21.10.)
·   In den Seuchenjahren 1770/71 sind in Hatzfeld 553 Todesfälle zu verzeichnen.
1776 ·   Auf Kosten der Gemeinde wird eine Orgel von dem Budapester Orgelbauer Josef Janicsek an­ge­kauft. (18.10.)
1778 ·   Das Banat wird Ungarn angegliedert. Hatzfeld gehört verwaltungsmäßig von 1779 bis 1849 zum Torontaler Komitat (Sitz: Großbetschkerek) und ist dem Bezirk Türkisch-Kanischa (ab 1840 dem Bezirk Türkisch-Betsche) zugeordnet.
1780 ·   Inkrafttreten der Urbarialregelung („Urbarium Banaticum)”, welche die Besitz- und Rechts­ver­hältnisse der ländlichen Bevölkerung bis zur Grundentlastung 1853 bestimmte (01.11.)
1786 ·   Die Gemeinde erhält das Marktrecht, 1794 auch das Recht zur Abhaltung von Jahr­märkten.
1790 ·   Oberst Josef Csekonics, Gründer und Kommandant des Gestüts in Mezőhegyes, nimmt das Gut Hatzfeld, bestehend aus den Ortschaften Hatzfeld und Zerne sowie den Prädien Tschestereg und Positova, auf zwanzig Jahre in Erbpacht. (25.04.)
1800 ·   Oberst Josef Csekonics wird von weltlichen und geistlichen Würdenträgern in die Herr­schaft des Gutes Hatzfeld feierlich eingeführt, nachdem er die Domäne käuflich erworben hatte. (11.12.)
1805 ·   Weihe der neuen, von dem Temeswarer Franz Anton Wälter gebauten Orgel (20.10.)
·   Errichtung des Kalvarienbergs mit Gruft der Familie Csekonics auf dem 1766 angelegten (alten) Friedhof an der Nordzeile, der jahrzehntelang das Wahrzeichen der Gemeinde Hatzfeld war
1806 ·   General Josef Csekonics legt sein Amt als Gestütskommandant von Mező­hegyes nie­der und zieht sich auf sein Hatzfelder Gut zurück. In dieser Zeit wird das Kastell im Zen­trum von Hatzfeld errichtet (heute Rathaus).
·   Gründung der ersten Apotheke, der „Dreifaltigkeitsapotheke” (auch als „Alte Apotheke” be­kannt)
1816 ·   Anlegung eines neuen Friedhofs im westlichen Teil der Gemeinde
1823 ·   Den Gewerbetreibenden wird aufgrund eines kaiserlichen Diploms das Zunftprivileg zuge­spro­chen. Zu jenem Zeitpunkt sind bereits 21 Zünfte belegt.
1824 ·   Der Hatzfelder Gutsbesitzer, General Josef Csekonics, stirbt in Pest. (26.04.)
1833 ·   Der Witwe des Generals Csekonics, Julia, die 1829 das Gut Ja­nova erworben hatte, und deren Sohn Johann wird das Adelsprädikat de Zsombolya et Janova  ver­liehen. (31.01.)
1837 ·   Erste urkundliche Erwähnung des Floriani-Denkmals im Visitationsbericht des Tscha­nader Bi­schofs Josef Lonovics (01.05.)
1848/1849 ·   Freiheitskampf der Ungarn gegen die Habsburger; die revolutionäre Bewegung erfasst auch das Banat.
·   Franz Maderspach, Oberstleutnant der ungarischen Revolutionsarmee, wird in Hatzfeld beigesetzt. (Jan. 1849)
·   Vertreter der Gemeinde Hatzfeld zählen zu den Unterzeichnern der ersten, der so ge­nann­ten „Bogaroscher Schwabenpetition“. (02.10.1849)
·   In Hatzfeld wird die an Kaiser Franz Josef gerichtete zweite „Schwabenpetition“ ver­fasst. (08.11.1849)
·   Kaiserliches Patent über die Errichtung des Kronlandes Wojwodschaft Serbien und Teme­scher Banat (18.11.1849)
1853 ·   Bau der Kapelle im neuen Friedhof
1857 ·   Eröffnung der Eisenbahnlinie Szeged-Temeswar (15.11.), wodurch Hatzfeld Anschluss an das Eisenbahnnetz erhält
·   Hatzfeld erhält ein eigenes Postamt.
1860 ·   Auflösung der Wojwodschaft Serbien und Temescher Banat (20.10.) und Wiederan­schluss des Banats an Ungarn (27.12.); Wiedereinführung des Komitatssystems
1861 ·   Hatzfeld wird Sitz des neugegründeten gleichnamigen Bezirks (Zsombolyai járás), zu dem ur­sprünglich 24, später 18 Ortschaften gehörten.
1863/1864 ·   Große Teile der Bevölkerung werden von schlimmen Notzeiten heimgesucht. Etliche Fami­lien ziehen nach Ostrumelien, kehren jedoch 1867 nach Hatzfeld zurück.
1864 ·   Gründung der Bohnschen Ziegelei durch Stefan Bohn aus Sankthubert; die fabriks­mäßige Zie­gel­erzeugung begann 1874; nach und nach entsteht ein Riesenunterneh­men (ab 1880 „M. Bohn et Co.“, später „Bohn M. és Társai“), das größte seiner Art in Ungarn und der größte Banater Industriebetrieb in schwäbischer Hand
·   Johann Csekonics wird in den erblichen Grafenstand erho­ben. (09.12.)
1865 ·   Als erste Singgemeinschaft wird der Hatzfelder Männergesangverein gegründet. (Febr.)
1866 ·   Einem verheerenden Großbrand fallen 42 Häuser zum Opfer. (20.03.)
1867 ·   Österreichisch-Ungarischer Ausgleich (08.06.) und Gründung der k.u.k. Doppelmonarchie; Ver­stärkung der Magyarisierungspolitik
·   Gründung des Herrenkasinos als Treffpunkt der Beamten der Csekonics-Herrschaft und der magyarisch gesinnten schwäbischen Intelektuellen (28.06.)
1868 ·   Fahnenweihe des Hatzfelder Männergesangvereins (Aug.)
1869 ·   Gründung des ersten Geldinstituts unter dem Namen „Hatzfelder Sparkassa AG” (12.12.), seit 1924 Filiale der Schwäbischen Zentralbank bzw. des Banater Bankvereins
1869/1870 ·   Schloss „Csitó” der gräflichen Familie Csekonics wird nach den Plänen des Budapester Archi­tek­ten Nikolaus Ybl im angelsächsischen Stil erbaut.
1872 ·   Eröffnung der vierklassigen Bürgerschule (01.11.), die bis 1920 besteht
·   Errichtung des ersten Kindergartens in Hatzfeld durch den 1871 gegründeten „Fröbel-Kin­der­garten-Verein”
·   Gründung des Ersten Hatzfelder Leichenvereins (10.02.)
1873 ·   In Hatzfeld sterben 1067 Menschen, davon 672 an den Folgen einer schweren Cholera­epide­mie.
1875 ·   Gründung der Hatzfelder Freiwilligen Feuerwehr, zu deren Oberkommandant Georg von Duffaud gewählt wird (14.04.)
1877 ·   Neuweihe der 1875/76 umfassend renovierten und umgestalteten römisch-katholischen Kirche durch den Tschanader Weihbischof Josef Németh (30.10.)
1878 ·   Rudolf Decker eröffnet eine Hutmacherwerkstatt, aus der die bekannte Hutfabrik „R. Decker & Co.” hervorgeht.
1879 ·   Anfänge der Arbeitersiedlung Futok, die in der Nähe des ausgedehnten Fabrikgeländes der Bohn’schen Ziegelei entsteht
1880 ·   Johann Graf Csekonics stirbt auf Schloss Csitó im Alter von 71 Jahren. (02.08)
·   Gründung der „Hatzfelder Dampfwalzmühle”, die auch als „Herrschaftsmühle” bekannt war; 1928 ist sie in den Besitz der Temeswarer Firma „Ed. Prohaska & Söhne” übergegangen
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 8621 Einwohner, davon 7540 deutscher, 508 un­gari­scher, 81 serbischer und 492 anderer Muttersprache.
1881 ·   Gründung des Hatzfelder Spar- und Kreditvereins (06.03.); die Bank fusionierte 1929 mit der Schwäbischen Zentralbank
1883 ·   Errichtung der ersten Druckerei durch den Buchdrucker Franz Kaufmann
·   Erscheint die „Hatzfelder Sonntags-Zeitung”, das erste Wochenblatt unseres Heimator­tes, unter der Schriftleitung von Franz Kaufmann (bis 1884)
1884 ·   Gründung des Handels- und Gewerbekasinos als Treffpunkt der Kaufleute und Gewerbe­treiben­den (25.03.)
·   Infolge der Auflösung der Zünfte wird die Gewerbekorporation gegründet. (21.09.)
1885 ·   Gründung des Südungarischen Bauernvereins in Hatzfeld (06.04.), dem die ungari­schen Behör­den jedoch die Genehmigung verweigern
·   Erscheint zweimal monatlich das Blatt „Südungarischer Bauer”, unter der Schriftleitung des Volksschullehrers Georg Petrasch (01.06.; bis 1888)
·   Eröffnung der Gewerbelehrlingsschule (27.09.), die bis 1952 viele Handwerkergenera­tionen aus­bildet
1886 ·   Grundsteinlegung des so genannten Steigerhauses, das der Feuerwehr zu Übungszwe­cken diente
1887 ·   Gründung der Hatzfelder Volksbank (11.04), die 1931 in Liquidation geht
·   Rudolf Wunder erwirbt die 1883 gegründete Druckerei. (Okt. )
·   Gründung des Hatzfelder Lesevereins als kulturelle Einrichtung der Bauernschaft (Nov.); Um­be­nennung 1902 in Zsombolyai Gazdakőr, 1920 in Deutsch-schwäbisches Bauernheim
1888 ·   Ab Januar erscheint die „Hatzfelder Zeitung”, das bedeutendste und langle­bigste Periodi­kum unseres Heimatortes. Eigentümer und Schriftleiter ist bis 1905 der Buchdrucker Rudolf Wunder.
·   Inbetriebnahme des ersten Ringziegelofens der Firma „Erste Hatzfelder Ziegelei. Johann Koch & Konsorten” (18.06.), die 1903 in den Besitz der Firma Bohn übergeht
·   Erscheint in Hatzfeld der Gedichtband „Haideblumen” von Paul Moussong
1890 ·   Die Gründung des ersten Sportvereins unter dem Namen „Zsombolyai Atle­tikai Klub” mar­kiert den Beginn eines organisierten Sportlebens in Hatzfeld.
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 9580 Einwohner, davon 8602 deutscher, 718 un­gari­scher, 84 serbischer, 42 rumänischer und 134 anderer Muttersprache.
1891 ·   Hatzfelder Landwirte zählen zu den Mitbegründern des in Temeswar ins Le­ben geru­fe­nen Süd­ungarischen Landwirtschaftlichen Bauernvereins (20.09.).
·   Inbetriebnahme der zweiten Dampfmühle (Okt.), die 1896 in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Pannonia”-Dampfmühle A.G. umgewandelt wird (auch „kleine Mühle” ge­nannt)
·   Konstituierung der Hatzfelder Handels- und Gewerbebank (06.12.), die 1915 in Konkurs geht
·   Eröffnung einer zweiten Apotheke in der Hauptgasse
·   Andreas Graf Csekonics wird zum Präsidenten des Verbandes des Roten Kreuzes der Länder der Hl. Stephanskrone gewählt und übt dieses Amt bis 1923 aus.
·   Die Hatzfelder Csekonics-Herrschaft, die größte im Komitat Torontal, ist – laut Eugen Szentklá­ray – „in Bezug auf Landwirtschaft und Viehzucht die erste, die schönste und mustergültigste”.
1893 ·   Gründung des Hatzfelder Leichenbestattungsvereins (26.02.)
·   Großer Bauerntag in Hatzfeld, veranstaltet vom Südungarischen Landwirtschaftlichen Bauern­verein (22.05.)
·   Gründung des Hatzfelder Gewerbegesangsvereins (28.05.)
1894 ·   Errichtung des großen Gemeindezinshauses (Grundsteinlegung: 07.05.), in welchem auch das „Hotel Hungaria” untergebracht war
1895 ·   Josef Babics, Rechtsdirektor der Csekonics’schen H­errschaft, wird im Hatzfelder Wahlbe­zirk zum Abgeordneten des Ungarischen Reichstags gewählt (06.03.), dem er bis 1901 an­gehört.
·   Gründung der „Hatzfelder Dampfziegelei” an der Osterner Straße durch Josef Threiß (14.05.), die jedoch nur bis 1903 der Bohn’schen Konkurrenz standhalten kann
·   Einrichtung des Matrikelamtes auf Grundlage des Gesetzes über die Zivilehe und staatliche Matrikelführung vom 01.10.1895; die erste Zivilehe wird am 13.10. vollzogen
·   Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Großbetschkerek-Pardan-Hatzfeld und eines zwei­ten Bahnhofs im Osten der Gemeinde, der den Namen „Uj-Zsombolya” erhält (14.12.)
·   Gründung des Kompossessorats (auch Selbstverwaltung genannt) als berufsständi­sche Orga­nisation der Bauernschaft
1896 ·   Großangelegte Milleniumsfeier (09./10.05.)
·   In Hatzfeld findet der 30. Südungarische Lehrertag verbunden mit einer Jubiläums-General­ver­sammlung des „Südungarischen Lehrervereins” statt. (29./30.06.)
·   Feierliche Eröffnung des Komitatskrankenhauses (später Elisabethkrankenhaus), das sich in kurzer Zeit dank der Tätigkeit von Dr. Karl Diel einen guten Ruf erwarb (15.11.)
1897 ·   Anschluss der Gemeinde an das Komitatstelefonnetz
1898 ·   Inbetriebnahme der Schmalspurbahn Großbetschkerek-Hatzfeld (19.10.)
1899 ·   Offizielle Umbenennung der Gemeinde Hatzfeld in Zsombolya
·   Überführung der Totengebeine aus dem alten auf den neuen Friedhof
1900 ·   Enthüllung des Denkmals des Freiheitskämpfers Franz Maderspach auf dem Hatzfelder Friedhof (15.03.)
·   Umbenennung der „Hatzfelder Zeitung” in „Zsombolyaer Zeitung” (01.04.)
·   Einweihung des Mausoleums der gräflichen Familie Csekonics und Beisetzung der aus dem alten Friedhof überführten sterblichen Überreste der Familienangehörigen (21.07.)
·   Eröffnung einer Schule im Vorort Futok (01.09.)
·   Fertigstellung der neuen Bahnhofstation und Abschluss der Bahnhofserweiterung (01.11.)
·   Abtragung des Kalvarienbergs und Schleifung des alten Friedhofs, auf dessen Gelände ein Park angelegt wird
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 10152 Einwohner, davon 8395 deutscher, 1532 unga­rischer, 96 serbischer, 52 rumänischer und 77 anderer Muttersprache.
1901 ·   Verstaatlichung der Gemeinde-Elementarschule auf Beschluss der Hatzfelder Gemeinde­reprä­sentanz (09.05.)
·   Graf Julius Csekonics wird im Hatzfelder Wahlbezirk zum Abgeordneten des Ungarischen Reichstags gewählt (02.10), dem er bis 1906 angehört.
·   Einweihung der von Graf Andreas Csekonics gestifteten und an der Stelle des alten Fried­hofs errichteten Kapelle (31.10.)
·   Erscheinen die ersten ungarischen Wochenblätter „Zsombolyai Közlöny” (bis 1903) und „Zsom­bolya” (bis 1904)
1902 ·   Konstituierung des Allgemeinen Gewerkschaftsvereins (26.01.), der zwei Jahre später in die Sozialdemokratische Partei überging; die starke Parteiorganisation bestand bis zur Zwangsver­ei­­nigung mit der Kommunistischen Partei 1948
·   Einweihung der auf Initiative von Pfarrer Emmerich Csicsáky ins Leben gerufenen Kloster­schule „Jesuleum” (Kindergarten, Volksschule, Mädchenmittelschule, Schülerinnenheim und Waisen­haus), deren Leitung und Betreuung den Barmherzigen Schwestern vom Hl. Kreuz oblag (01.06.)
·   Eröffnung einer vom „Torontaler Landwirtschaftlichen Verein” und dem „Zsombolyaer Gaz­dakör” veranstalteten Hornvieh- und Pferdeausstellung durch den ungarischen Ackerbau­minister Ignaz Darányi (15.06.)
·   Großangelegte Feier des 25jährigen Jubiläums der Hatzfelder Freiwilligen Feuerwehr mit Fah­nenweihe (18./19.10.)
1903 ·   Gründung der „Hungaria”-Dampfziegelei an der Grabatzer Straße durch Josef Threiß (08.03.); sie ging 1928 in Konkurs
1904 ·   Abhaltung des zweiten Bauerntages des Südungarischen Landwirtschaftlichen Bauern­ver­eins in Hatzfeld (20.08.)
1905 ·   Madjarisierung der Gassennamen auf Beschluss der Gemeinderepräsentanz (14.03.)
·   Sparkassa-Direktor Johann Koch wird Eigentümer und Schriftleiter der „Zsombolyaer Zei­tung”. Die Druckerei geht in den Besitz von Markus Perlstein über. (Mai)
·   Enthüllung eines Kossuth-Denkmals – ein Werk des Budapester Bildhauers Kallós Ede – in der Nähe des Bahnhofs, in Anwesenheit des ungarischen Handelsministers Franz Kossuth (29.06.); es wurde 1919 von den Serben entfernt
·   Fünfzehntägiger Generalstreik sämtlicher Arbeiter der drei Hatzfelder Ziegeleien (ab 05.09.)
·   Schuhmacher Michael Merky eröffnet eine Werkstatt, die zu einem ansehnlichen Schuher­zeu­gungsbetrieb heranwächst
·   Gründung einer Chamotte-Kachelofenfabrik durch Josef Farkas sen.
1906 ·   Als zweites deutsches Wochenblatt erscheint (bis 1915) das „Zsombolyaer Politische Volks­blatt” unter der Schriftleitung des pensionierten Volksschul­lehrers Johann Ludwig Wiszkocsill.
·   Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Hatzfeld-Lovrin (23.11.)
1907 ·   Durch eine testamentarische Verfügung des Ehepaares Josef und Georgine Bayer (12.05.) wer­den die Voraussetzungen für die spätere Errichtung eines Altersheims geschaffen.
·   Aufteilung des Bohn’schen Firmenimperiums zwischen Michael Bohn sen. (der u.a. die Ziegelei in Hatzfeld behält) und Jakob Muschong (Aug.)
·   Einweihung der um- und ausgebauten Klosterschule Jesuleum durch den Tschanader Weihbi­schof Josef Németh (05.11.)
·   Mit seiner Schuhmacherwerkstätte legt Peter Schmidt den Grundstein der später florieren­den Schuhfabrik.
·   Anbau eines großen Saales an das Gemeindezinshaus, das Anfang der 1920er Jahre zum Kino umfunktioniert wird
1908 ·   Gewerbeausstellung, veranstaltet von der Hatzfelder Gewerbekorporation (07.06.)
1909 ·   Gründung der Reform-Dampfwalzmühle AG, im Volksmund Reformmühle genannt (20.05.); sie ging 1928 in Konkurs
·   Gründung des Bestattungsselbsthilfevereins „Segitség” (22.07.)
·   Inbetriebnahme des Elektrizitätswerkes (23.10.)
·   Gründung der Hatzfelder Verkehrsbank (12.12.), die 1924 mit der Schwäbischen Zentral­bank fusioniert
·   Gründung des Hatzfelder Sportvereins Zsombolyai Sport Egylet (Zs.S.E.)
1910 ·   Enthüllung des Einwanderungsbildes des Kunstmalers Stefan Jäger in Gertianosch (15.05.); der Maler lässt sich in Hatzfeld nieder
·   Fest der Fahnenweihe des Hatzfelder Gewerbegesangvereins unter Teilnahme zahlreicher Ba­na­ter Chöre (14./15.08.)
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 10893 Einwohner, davon 8088 deutscher, 2266 unga­rischer, 245 serbischer, 105 rumänischer und 189 anderer Muttersprache. 10236 Ein­wohner waren römisch-katholischen, 336 orthodoxen, 151 israelitischen, 82 reformierten, 46 griechisch-katholischen, 40 evangelischen Glaubens.
1911 ·   Erhöhung des Kirchturms auf 51 Meter
1914-1918 ·   Erster Weltkrieg; die eingerückten Jahrgänge kommen zunächst an die Serbienfront, später kämpfen die meisten an der Russland- und Italienfront; Hatzfeld hat über 150 Kriegsopfer zu beklagen
1915 ·   Gründung der Hutfabrik „Union”
1916 ·   Erscheint die Denkschrift „Unser Jubeljahr” von Franz Kaufmann anlässlich des 150-jähri­gen Jubiläums der Gemeinde Hatzfeld
·   Vier der fünf Kirchenglocken werden für Kriegszwecke requiriert. (13.11.)
1918 ·   Zerfall und Ende der k.u.k. Doppelmonarchie (Okt./Nov.); Ungarn erklärt sich zur Republik (16.11.)
·   Die Adelsfamilie Csekonics verlässt Hatzfeld und zieht nach Enying, in der Nähe des Plat­ten­sees (31.10.)

 

Teil 2: 1918-1924

1918 ·   Hatzfeld wird von Serben besetzt und deren administrativen Gewalt unterstellt (21.11.).
1919 ·   Gründung des Hatzfelder Turnvereins „Zsombolyai Torna Klub” (Zs.T.K.), der später in „Hertha” umbenannt wird (05.05.)
·   Gründung des Hatzfelder Schwäbischen Sportvereins (Sept.), der im Mai 1925 in Gesang- und Sportverein „Landestreu” umbenannt wird
·   Eröffnung des achtklassigen deutschen Realgymnasiums (01.10.), das bis 1924 besteht
·   Zerschlagung der mustergültigen Csekonics-Domäne aufgrund der serbischen Agrarreform
1920 ·   Der Vertrag von Sèvres (20.08.) besiegelt Hatzfelds Zugehörigkeit zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.
·   Peter Jung übernimmt die Schriftleitung der „Zsombolyaer Zeitung” (Herbst), die Anfang 1921 wieder zu ihrem ursprünglichen Namen „Hatzfelder Zeitung” zurückkehrt.
·   Gründung der Hatzfelder Ortsgruppe des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes (26.10.)
·   Erscheint das Wochenblatt „Vorwärts” als Zentralorgan der deutschen Sektion der Jugo­slawi­schen Sozialdemokratischen Partei, unter der Schriftleitung von Leonhard Kartye (bis 1923)
·   Adolf Trink gründet ein Hutformenerzeugungsbetrieb, der zum größten Spezialunterneh­men dieser Art in Südosteuropa aufsteigt.
1921 ·   Gründung der Kamm- und Knopffabrik „Venus” durch Josef Schnur; sie wird später zur größten und modernsten Fabrik ihrer Art in Rumänien
1922 ·   Erwerb der Perlsteinschen Druckerei durch Josef Gurgo und Bernhard Klein (01.05.)
·   Gründung einer zweiten Druckerei durch Johann Schmidt unter dem Firmennamen Sze­relmy & Co. (12.05.)
·   Gründung der Partei der Deutschen im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen auf einem Parteitag in Hatzfeld (17.12.)
1923 ·   Prof. Peter Heinrich wird zum Abgeordneten in die Belgrader Skupschtina gewählt (18.03.)
·   Fusion des Ersten Hatzfelder Leichenvereins und des Hatzfelder Leichenbestattungs­ver­eins zum neuen Hatzfelder Leichenbestattungsverein (29.04.)
1924 ·   Die Kirche erhält vier neue Glocken. (03.02.)

 

Teil 3: 1924-1944

1924 ·   Hatzfeld wird  infolge der Grenzregulierungskonvention von Belgrad vom 24.11.1923 Ru­mä­nien einverleibt. (10.04.) Verwaltungsmäßig gehört der Ort zum Komitat Temesch-To­rontal.
·   König Ferdinand I. von Hohenzollern-Sigmaringen besucht Hatzfeld. (21.05.)
·   Erscheint das „Hatzfelder Volksblatt”, das zweite Wochenblatt des Marktortes, unter der Schrift­leitung von Johann Schmidt (22.06.)
·   Die Gewerbetreibenden feiern 100 Jahre organisiertes Handwerk in Hatzfeld. (31.08.)
·   Eröffnung eines vierklassigen staatlichen Untergymnasiums mit deutscher Unterrichts­spra­che (Okt.), das 1932 aufgelassen wurde
·   Gründung der Eisengießerei des Georg Merky, die 1948 der „Ceramica”-Ziegelei ange­schlos­sen wird
1925 ·   Umwandlung des Bohn’schen Unternehmens in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Erste Bohn’sche Ziegel- und Dachziegelfabrik A.G.“ (24.02.)
·   Gründung der Ortsgruppe der Deutsch-Schwäbischen Volksgemeinschaft (13.04.)
·   Große Gewerbe-, Landwirtschafts-, Industrie- und Hausindustrieausstellung (31.05.-07.06.)
·   Im Juli erscheint die erste Ausgabe des sozialdemokratischen Wochenblattes „Banater Arbeiter-Presse” (bis 1927). Verantwortlicher Redakteur war Leonhard Kartye.
·   50-Jahrfeier der Hatzfelder Freiwilligen Feuerwehr (15./16.08.)
·   Hatzfeld wird Sitz eines Stuhlamtes (rum. plasă), zu dem ursprünglich 10 Ortschaften ge­hören.
·   Das Vermächtnis der Familie Bayer vollziehend, errichtet die Gemeinde in deren Haus ein Alters­heim, dessen Betreuung 1931 von den Vinzentinerinnen übernommen wird. 1949 wird es eine staatliche Einrichtung.
1926 ·   Gründung der Ortsgruppe des Banater Deutschen Frauenvereins (23.01.)
·   Leonhard Kartye wird zum Bürgermeister gewählt (22.03.); damit steht erstmals ein Sozial­demo­krat an der Spitze der Gemeinde
1927 ·   25-Jahrfeier des „Jesuleums” unter Teilnahme des Apostolischen Administrators des Bistums Temeswar, Augustin Pacha (Juni)
·   Gründung des Kaufmännischen Vereins als Interessenvertretung des Handelsstandes (13.11.)
1928 ·   Peter Jung wechselt als Redakteur der „Banater Deutschen Zeitung” nach Temeswar (01.06.). Lehrer Hans Welsch wird Schriftleiter der „Hatzfelder Zeitung”.
·   Übernahme der Leitung und Betreuung der Mädchenlehranstalt „Jesuleum” durch die Notre-Dame-Schwestern (Juni)
·   Feierliche Eröffnung der Spielbahn des Sportvereins „Hertha” neben der so genannten Threiß-Kaul (02.09.)
1929 ·   Als dritter Bestattungsverein wird die „Sterbekassa” gegründet. (02.02.)
·   Andreas Graf Csekonics stirbt 83-jährig in Budapest (21.02.). Sein Sarg wird zusam­men mit dem seiner Gattin Konstanze im Oktober 1929 nach Hatzfeld überführt.
·   Fahnenweihe des Sportvereins „Hertha” anlässlich des 10-jährigen Vereinsjubiläums (06.05.)
·   Feierliche Einweihung des Sängerheims des Hatzfelder Gewerbegesangvereins (28.06.)
·   Fahnenweihe des Hatzfelder Sportvereins „Zs.S.E.” gelegentlich des 20-jährigen Vereins­jubi­läums (08.09.)
·   Einweihung der Futoker römisch-katholischen Kirche (Kirchenpatron: Hl. Erzengel Michael), einer Stiftung der Unternehmer­familie Bohn­­ (29.09.)
·   Eröffnung des Privatsanatoriums von Dr. Philipp Weiterschan (03.10.)
·   Weihe der dritten in Hatzfeld aufgestellten Orgel, die von der Temeswarer Firma L. Wegen­stein’s Söhne gebaut wurde (20.10.)
·   Einweihung des nach Plänen des Architekten Johann Jänner errichteten Bauernheims mit einem Saal für Großveranstaltungen im Rahmen der Feiern zum 40-jährigen Jubi­läum des Bauernheims (Dez.)
1930 ·   Vorführung des ersten Tonfilms in Hatzfeld (12.04.)
·   10-jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe des Sport- und Gesangvereins „Landestreu” (10.08), an dem 1000 deutsche Sänger teilnehmen
·   Konsekrierung der römisch-katholischen Kirche durch Bischof Dr. Augustin Pacha (20.10.).
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 10873 Einwohner, davon 7640 Deutsche (70,2 %), 2097 Ungarn, 660 Rumänen und 476 anderer Volkszugehörigkeit.
1931 ·   Karl von Möller wird Schriftleiter der „Hatzfelder Zeitung” (01.01.) und versucht, das Blatt in eine nationalsozialistische Bahn zu lenken.
·   Prof. Peter Heinrich wird als Abgeordneter ins Bukarester Parlament gewählt (01.06.), dem er bis 1932 angehört.
·   Der Deutsche Gewerbebund aus Rumänien veranstaltet in Hatzfeld den dritten Deut­schen Ge­werbetag. (08./09.08.)
·   Einweihung des neuen Sportplatzes des Hatzfelder Sportvereins Zs.S.E. (Aug.)
·   Als Nachfolger des von der Verlagsgesellschaft der „Hatzfelder Zeitung” seines Amtes ent­hobe­nen Karl von Möller (05.12.), übernimmt Peter Jung erneut die Schriftleitung der Zei­tung.
·   Gründung des Bohn Sport Clubs
1932 ·   Infolge der Wirtschaftskrise stellt das „Hatzfelder Volksblatt” sein Erscheinen ein. (01.01.)
·   Gründung der ersten nationalsozialistischen Ortsgruppe auf Banater Boden (18.02.) und erster Banater Gautag der Nationalsozialistischen Selbsthilfebewegung der Deut­schen in Rumänien in Hatzfeld (04.09.)
·   Einweihung des Sportplatzes des Bohn SC (04.09.)
·   Eröffnung des vierklassigen Deutschen Römisch-Katholischen Knabengymnasiums (03.10.)
1933 ·   60-Jahrfeier der Hatzfelder Mittelschule (11.06.)
·   Gründung der Spar- und Kreditgenossenschaft, der zehn Jahre später 1250 Mitglieder an­gehö­ren
1934 ·   50jähriges Jubiläum der Gewerbekorporation und des Handels- und Gewerbekasinos, ver­bun­den mit einer großen Gewerbeausstellung (20.05.)
·   Eröffnung eines vierklassigen staatlichen Gymnasiums mit rumänischer Unterrichtssprache (01.09.), das bis 1938 besteht
·   Gründung des Bohn’schen Männerchors
1935 ·   40-jähriges Jubiläum des Kompossessorats (27.01.)
·   Zehnjähriges Jubiläum des Hatzfelder Deutschen Frauenvereins und Banater Frauenta­gung (02.06.)
·   60-Jahrfeier der Hatzfelder Freiwilligen Feuerwehr (09.06.)
·   50-jähriges Jubiläum der Gewerbelehrlings­schule (29.06.); zu diesem Anlass erscheint die „Ge­schichte der Gewerbelehrlings­schule der Gemeinde Jimbolia” von Franz Feil
·   Einweihung des Kulturheims der Bohn’schen Ziegelei (Okt.)
1937 ·   Übersiedlung sämtlicher öffentlicher Ämter in das renovierte und umgeän­derte ehema­lige Cse­konics-Kastell, das von der Gemeinde käuflich erworben worden war (Jan.)
·   Chor und Kapelle des „Landestreu”-Vereins nehmen am Bundessängerfest in Breslau teil und geben anschließend Konzerte in 16 deutschen Städten.
·   Die „Landestreu”-Jugend veranstaltet die erste schwäbische Trachtenkirchweih. (Okt.)
·   Das alte Steigerhaus der Feuerwehr am Marktplatz – ein Wahrzeichen der Gemeinde – wird abgetragen. (Okt.)
·   Mit der Schleifung des Schlosses Csitó verliert Hatzfeld eine Perle der neuzeitlichen Bau­kunst.
1938 ·   Das letzte Hatzfelder Ansiedlerhaus fällt einem Brand zum Opfer. (19.08.)
·   Baubeginn am 26 Meter hohen Feuerwehrturm in der 2. Triergasse (26.10.)
1940 ·   Die Deutsche Volksgruppe in Rumänien wird zur „juristischen Person öffentlichen Rechts”, als deren „nationaler Willensträger” die „Nationalsozialistische Deutsche Arbei­terpartei (NSDAP) der Deutschen Volksgruppe in Rumänien” erklärt (20.11.). In der Folgezeit wer­den die Rumänien­deut­schen gleichgeschaltet.
·   Enthüllung des Bronzestandbilds Dr. Karl Diels – ein Werk des Bildhauers Géza Rubletzky – im Stadtpark (24.11.)
1941 ·   Die „Hatzfelder Zeitung” stellt nach 54 Jahren ihr Erscheinen auf Betreiben der Volksgrup­pen­­führung ein. (30.03.)
·   Rumänien tritt an der Seite des Dritten Reiches in den Krieg gegen die Sowjetunion ein. (22.06.) Über 50 Hatzfelder fallen als Soldaten der rumänischen Armee.
·   Einrichtung eines Heimatmuseums unter der Leitung von Prof. Josef Linster
1942 ·   Die Volksschule und das konfessionelle Knabengymnasium werden der Deutschen Volks­gruppe unterstellt. Die Notre-Dame-Schwestern weigern sich, ihre Schulanstalt der Volks­gruppe zu übergeben.
·   Hatzfeld wird von einer schweren Überschwemmung heimgesucht.
·   Weihe der rumänisch-orthodoxen Kirche (12.07.)
1943 ·   Einreihung der Rumäniendeutschen in die Waffen-SS auf Grund des so genannten Waffen-SS- Abkommens zwischen der Reichsregierung und der rumänischen Regierung (12.05.); 285 Hatz­felder verlieren als Soldaten der deutschen Armee ihr Leben
·   In Temeswar erscheint die von Paul Martin verfasste „Ortsgeschichte von Hatzfeld”.

 

Teil 4: 1944-1989

1944 ·   Sturz des totalitären Antonescu-Regimes und Bündniswechsel Rumäniens (23.08.); in den fol­genden Jahren ist die deutsche Minderheit rechtlos und gruppenspezifischen repressiven und diskriminierenden Maßnahmen ausgesetzt
·   Nach dem Einzug deutscher Truppenteile in Hatzfeld werden sieben Nazigegner (darunter sechs Deutsche) erschossen. (15.09.)
·   Flucht eines Teils der deutschen Bevölkerung in Richtung Westen (ab 16.09.); die meisten Flüchtlinge kehrten 1945 zurück
·   Einheiten der Roten Armee ziehen in Hatzfeld ein. (06.10.)
·   Auflösung der Deutschen Volksgruppe und ihrer institutionellen Gliederungen und Ver­bot künf­tiger organi­sa­­torischer Zusammenschlüsse der deutschen Minderheit (08.10.)
1945 ·   Rund 900 arbeitsfähige Frauen und Männer aus Hatzfeld werden zur Zwangsarbeit in die Sow­jet­union verschleppt (15.01.). Etwa 110 haben diese schwere Zeit, die erst 1949 endet, nicht überlebt.
·   Machtübernahme durch die „volksdemokratische“ Regierung unter Dr. Petru Groza (06.03.)
·   Totalenteignung aller deutschen Bauernwirtschaften und Grundbesitzer durch die Agrar­reform (23.03.)
·   Wiedereröffnung des Deutschen Römisch-Katholischen Knabengymnasiums, bis 1948 die ein­zige deutsche Mittelschule des Banats
·   Zusammenschluss der ehemaligen Schuhfabriken Schmidt und Merky unter dem Namen „Vel­da” (später in Fabrica de Încălţăminte „Horia” umbenannt)
·   Beginn der Kolonisation rumä­nischer Bevölkerung (Kriegsflüchtlinge aus Bessarabien, Ma­ke­do­rumänen, Angehörige ländlicher Unterschichten aus West- und Nordsie­benbür­gen) in Hatzfeld
1947 ·   Ausrufung der Rumänischen Volksrepublik (30.12.1947); Beginn des „Aufbaus des Sozia­lis­mus“
1947/1948 ·   Gründung neuer Sportvereine: „Unirea” und „Asociaţia Sportivă Ceramica”; große Er­fol­ge erziel­te in den 1950er Jahren die mehrfach umbenannte Handballmannschaft
1948 ·   Enthüllung eines der Revolution von 1848/49 gewidmeten Obelisks im Gemeindepark (14.03.)
·   Erste volksdemokratische Verfassung Rumäniens nach sowjetischem Modell (13.04.)
·   Ver­staatlichung von Industrie, Gewerbe, Handel und Banken (11.06.); unter neuen Namen wer­den folgende Betriebe weitergeführt: die Großziegelei „Bohn“, die ab nun „Fabrica de Ţigle şi Cărămizi Ceramica“ heißt, die Kamm -und Knopffabrik „Venus“, die in „Fabrica de Nasturi Szabó Árpád“ umbenannt wird, die Hutfabriken „Union“ und „Decker“, die unter dem Namen „Fabrica de Pălării Schmidt Matei“ zusammengeschlossen und einige Jahre darauf in die Temeswarer Hutfabrik eingegliedert werden, die Prohaska-Mühle, die den Namen „Moara Jimbolia“ bekommt
·   Auflösung des römisch-katholischen Knabengymnasiums und der Mädchenschulanstalt „Jesu­leum” infolge der Verstaatlichung des Schulwesens (21.07.); Gründung von sieben­klassigen Elementarschulen mit deutscher, rumänischer und ungarischer Unterrichts­spra­che (Schulreform vom 03.08.)
·   Politische Rehabilitierung der Rumäniendeutschen aufgrund eines Parteibeschlusses zur natio­nalen Frage (12.12.), der das Ziel verfolgte, die „deutschen werktätigen Massen“ zum sozialisti­schen Aufbau des Landes heranzuziehen
1950 ·   Hatzfeld wird zur Stadt erhoben. (06.09.) Aufgrund der administrativ-territorialen Neuglie­de­rung des Landes gehört die Stadt innerhalb der Region Temeswar zum gleichnamigen Rayon.
1951 ·   Rund 1000 Hatzfelder, davon etwa die Hälfte Deutsche, werden in die Bărăgan-Steppe ver­schleppt. (18.06.) Erst 1956 dürfen sie ins Banat zurückkehren. 45 Hatzfelder sterben in der Deportation.
·   Verhaftung des Dechantpfarrers Josef Kilian (28.08.), der zu 10 Jahren Kerkerhaft verurteilt und anschließend für drei Jahre in die Bărăgan-Steppe verbannt wird
1952 ·   Gründung der Handwerkergenossenschaft „6 Martie”, später in „Viitorul” umbenannt (25.03.)
·   Ab diesem Jahr spielt die Handballmannschaft „Flamura roşie” vier Jahre in der rumäni­schen A-Liga.
1954 ·   Rückerstattung der 1945 enteigneten Häuser und Wirtschaftshöfe an die deutsche Bevöl­kerung (18.03.)
·   Enthüllung des Denkmals der sieben antifaschistischen Kämpfer im Stadtpark (23.08.)
1955 ·   Gründung einer deutschen und einer rumänischen Mittelschule (15.09.), die man jedoch schon bald im Zuge der Schaffung von „sozialistischen Einheitsschulen” zusammenschließt
·   Eröffnung einer Ackerbauschule mit Internat (15.09.), die 1974 in ein Landwirtschafts­lyzeum umgewandelt wird
1956 ·   Hatzfeld wird Rayonssitz mit 14 unterstellten Gemeinden. (15.01)
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 11281 Einwohner, davon 4834 Deutsche (42,85 %), 3490 Rumänen, 2399 Ungarn und 558 anderer Volkszugehörigkeit.
1957 ·   Anlässlich seines 80. Geburtstages wird Stefan Jäger der Arbeitsor­den II. Klasse der Ru­mä­ni­schen Volksrepublik verliehen. (28.05.)
·   Erste Hatzfelder Nachkriegskirchweih (20.10.)
·   Die Handballmannschaft „Recolta” spielt bis 1961 in der rumänischen A-Liga.
1959 ·   50-Jahrfeier des Elektrizitätswerkes (23.10.); dieses wird 1964 stillgelegt, nachdem die Stadt 1961 an das Landesverbundnetz angeschlossen worden war
1960 ·   Der Rayon Hatzfeld wird zum Jahresende 1960 aufgelöst und die Stadt wieder dem Rayon Temeswar (Region Banat) eingegliedert.
1963 ·   Errichtung einer eigenständigen Allgemeinschule für den Grundschul- und Gymnasialun­ter­richt und Umwandlung der Mittelschule in ein Real-humanistisches Lyzeum (15.09.)
·   Gründung der „Ceramica”-Berufsschule mit Internat (15.09.), die 1974 in ein Lyzeum für Indus­triechemie umgewandelt wird
1965 ·   Der im März zum Parteichef gewählte Nicolae Ceauşescu lässt eine neue Verfassung verab­schieden, welche den Staat in Sozialistische Republik Rumänien umbenennt. (21.08.)
1966 ·   Großangelegte, von Hans Stoffel organisierte 200-Jahrfeier der Ansiedlung in Ulm (09.-12.06.)
·   Beginn der Arbeiten am neuen Handballplatz im Stadtpark (Abschluss 1968); die ersten Spiele finden hier ab 1967 statt
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 13633 Einwohner, davon 5314 Rumänen, 4927 Deut­sche (36,14 %), 2816 Ungarn und 576 anderer Volkszugehörigkeit.
1968 ·   Infolge der administrativ-territorialen Neugliederung Rumäniens gehört die Stadt Hatzfeld zum Kreis Temesch. (16.02.)
·   Gründung des Volksmusikorchesters „Schwabenkinder” durch Nikolaus Maser (Juli; erster Auf­tritt: 11.01.1969)
1969 ·   Eröffnung der Stefan-Jäger-Gedenkstätte im gewesenen Atelier des Malers (31.05.)
·   Nach mehrjähriger Unterbrechung wird wieder Kirchweih gefeiert. (26.10.)
1971 ·   Enthüllung des Gedenksteins für den Dichter Peter Jung im Hatzfelder Friedhof (24.06.)
·   Erscheint die erste Nummer des „Heide-Blattes”, der NBZ-Sonderseite für Hatzfeld (22.09.)
·   Wiedereröffnung des neu gestalteten städtischen Kulturhauses
1972 ·   100-jähriges Jubiläum des Hatzfelder Leichenbestattungsvereins (20.03.)
·   Hundertjahrfeier des Hatzfelder Mittelschulwesens (18.05.)
1973 ·   Eröffnung der neuen Strandanlage in der Nähe des Krankenhauses (01.07.)
·   Die Handwerker feiern 150 Jahre Zunftwesen und organisiertes Handwerk in Hatzfeld (09.09).
1974 ·   Am ersten Hatzfelder Trachtenfest unter dem Motto „Trachten vun der Heed” nehmen 80 Paare aus 14 Banater Ortschaften teil. (28.02.)
·   Festwoche zum 100-jährigen Jubiläum der Ziegelei „Ceramica”, ehemals Bohn (09.-14.09.); zu diesem Anlass erscheint eine Monographie des Unternehmens von Thomas Breier
1975 ·   100-jähriges Jubiläum der Hatzfelder Freiwilligen Feuerwehr und Einweihung des neuen Feuer­wehrheims (13.09.)
1977 ·   Groß angelegte Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Malers Stefan Jäger; an der Trach­ten­schau nehmen 250 Erwachsenen- und 100 Kinderpaare teil (28.05.)
·   Umwandlung des theoretischen Lyzeums in ein Industrielyzeum (01.09.), das ein Jahr später mit dem Lyzeum für Industriechemie zusammengelegt wird
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 14682 Einwohner, davon 6065 Rumänen, 5021 Deut­sche (34,19 %), 2896 Ungarn und 700 anderer Volkszugehörigkeit.
1978 ·   Wiederaufnahme der Tradition des Kirchweihfestes, an dem 28 Paare in schwäbischer Tracht teilnehmen (17.09.); zum ersten Mal wird auch im Vorort Futok mit 22 Trachten­paaren Kirchweih gefeiert (01.10.)
1981 ·   Offizielle Gründung der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld; zum Vorsitzenden wird Hans Stoffel gewählt (06.06.)
1987 ·   Im Rahmen der Hatzfelder Kulturwoche wird der 100. Geburtstag des Heimatdichters Peter Jung begangen. (04.06.)
1989 ·   Offizielle Gründung der Kulturgesellschaft Hatzfeld e.V. unter dem Vorsitz von Dr. Hans Werner Krutsch (08.01.)
·   Der in Temeswar ausgebrochene Volksaufstand greift auch auf Hatzfeld über, wo ab 19.12. De­monstrationen stattfinden. Nach dem Sturz des Ceauşescu-Regimes bildet sich ein Lokal­rat der Front zur Nationalen Rettung.

 

Teil 5: Ab 1990

1990 ·   Gründung des Demokratischen Forums der Deutschen aus Hatzfeld, zu dessen ersten Vor­sit­zen­den Detlef Strunk gewählt wird (17.01.)
·   Beginn der großen Auswanderungswelle, die zu einer Dezimierung der deutschen Minder­heit führt
·   Dem Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld, Hans Stoffel, wird das Bundes­ver­­dienst­kreuz verliehen (30.11.).
·   Die Kulturgesellschaft Hatzfeld bringt das Buch „Hatzfeld in Wort und Bild” heraus.
1991 ·   225-Jahrfeier beim Hatzfelder Heimattag in Ulm (08./09.06.); Herausgabe des „Heimatbu­ches des Hei­destädtchens Hatzfeld im Banat“ (1063 Seiten); erste Ausgabe des „Heimat­blattes Hatz­feld“
·   Enthüllung eines Denkmals für die Opfer des Kommunismus in Hatzfeld (18.06.)
1992 ·   Erste demokratische Kommunalwahlen in Hatzfeld (09.02.)
·   Städtepartnerschaft Hatzfeld – Kikinda (Serbien)
·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 11830 Einwohner, davon 7901 Rumänen, 1961 Un­­garn, 1112 Deutsche (9,39 %) und 856 anderer Volkszugehörigkeit.
1993 ·   Eröffnung des Feuerwehrmuseums in Hatzfeld
1994 ·   Gründung der Rumänisch-Deutschen Kulturstiftung „Petre Stoica”, die sich in den darauf folgen­den Jahren zur bedeutendsten Kultureinrichtung der Heidestadt entwickelt
1995 ·   Erscheint die erste Nummer des rumänischen Wochenblattes „Observator de Jimbolia” (02.02.; bis 2000); sämtlichen Nachfolgepublikationen war nur eine kurze Erschei­nungs­dauer be­schieden
·   Johann und Hans Vastag veröffentlichen „Monografia oraşului Jimbolia”, die erste Ortsmo­no­grafie in rumänischer Sprache
1996 ·   Feierliche Eröffnung des Gedenk- und Begeg­nungshauses „Stefan Jäger” in Anwesenheit hoher Gäste aus dem In- und Ausland und Enthüllung einer Büste des Malers (ein Werk des Künstlers Walter Andreas Kirchner) im Hof des Hauses (04.04.)
·   100-jähriges Jubiläum des Krankenhauses, das den Namen des Mediziners Dr. Karl Diel erhält; Enthüllung einer Büste des Namensgebers im Vorgarten des Krankenhauses (17./18.05.)
·   Städtepartnerschaft Hatzfeld – Pusztamérges (Ungarn)
2000 ·   Eröffnung des Gedenkhauses „Dr. Karl Diel” in Hatzfeld (11.08.)
2001 ·   Enthüllung einer Büste des Heimatdichters Peter Jung in Hatzfeld (10.08.)
2002 ·   Laut amtlicher Volkszählung hat Hatzfeld 11136 Einwohner, davon 8068 Rumänen, 1643 Un­garn, 771 Roma, 515 Deutsche (4,62 %) und 139 anderer Volkszugehörigkeit.
2004 ·   Neuweihe der renovierten rumänisch-orthodoxen Kirche durch den Temeswarer Bischofs­vikar Lucian Lugojanul (15.08.)
·   Sorin Pavel veröffentlicht den ersten Hatzfelder Stadtführer – „Ghidul oraşului Jimbolia” (zweite, verbesserte Auflage 2007).
2005 ·   50-Jahrfeier des Hatzfelder Lyzeums in Großkötz (15.05.) und Hatzfeld (13.08.)
2006 ·   Enthüllung einer Büste des Komponisten, Chorleiters und Musikpädagogen Emmerich Bartzer in Hatzfeld (05.08.)
2007 ·   Eröffnung des Pressemuseums „Sever Bocu” in Hatzfeld (14.09.)

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